Am Samstag, 16. August, machte sich eine Gruppe von 18 Scherfeder Personen auf, die heimische Kneipenwelt in Hardehausen, Scherfede West und in Scherfede zu besuchen. Startpunkt war das Haus des Musikvereins. Ziel war es, alle Kneipen, das heißt alle Orte anzulaufen, wo man im Laufe der Scherfeder Geschichte gegen Bares etwas Blondes – Bier – erstehen konnte.
Insgesamt wurden 48 Stationen besucht. Sechs davon waren örtlich nicht verifizierbar, die Schließung von 18 „Kneipen“ lag zwischen 50 Jahre bis 428 Jahre zurück (Bischofskrug mit dem Wirt Liborius Wichert aus Paderborn). Die restlichen 30 Bierstationen waren jünger als 50 Jahre, leider aber zum größten Teil auch wieder geschlossen. Dabei sind die verschiedenen Inhaber zu einem „Bierhaus“ nicht einmal mehrfach gerechnet. Die kommerziellen Geschäfte und Getränkeläden, die damals nicht unüblichen Flaschenbierhandlungen, die früher Bier flaschenweise privat angeboten bzw. die Vereinsheime wurden dabei nicht berücksichtigt. Sonst hätte man die Marke von 100 Stationen sicherlich angekratzt.
Der Rundweg führte über 16 km nach Hardehausen am Kloster vorbei bis zum Holschenkrug an der Wrexer Diemelbrücke und von dort quer durch das Dorf bis zum Kasseler Tor mit entfernten Blick auf die Scherfeder Bahnhofskneipe in Rimbeck, um dann das Ziel Musikhaus wieder anzulaufen.
An vier Haltestellen wurden ein Imbiss und sechs diverse Biersorten, die es in Laufe der Zeit in Scherfede erhältlich waren, gereicht. Insgesamt wurden 14 verschiedene Biersorten für Scherfede nachgewiesen, einige davon werden natürlicherweise nicht mehr gebraut.
Zu den interessanten „Kneipeninformationen“ (Eröffnung, Schließung, Inhaber, Biersorte, etc.) und Anekdoten wurden auch viele historische Bilder präsentiert. Die Wanderteilnehmer bereicherten die Ausführungen mit diversen eigenen Erlebnissen. Passende literarische Ergänzungen, wie ein Gedicht vom Ortsheimatdichter Hugo Fischer, ein Zitat aus dem Buch von dem Wilddieb Hermann Klostermann, ein Zitat aus dem Warburger Kreisblatt aus dem Jahr 1840 sowie Hunnen – Biersprüche und diverse Bierstatistiken trugen zusätzlich zum Unterhaltungswert bei.
Nach gut sechsstündigem Rundgang wurde der Rundweg abgeschlossen. Nun kam der gemütliche Teil mit einem zünftigen Essen und angemessen mit gekühltem Blondem als Après angehangen.
Die Teilnehmer der Erkundungstour dankten dem Initiator Rudi Grautstück, der die Tour mit seinen Informationen geplant und ausgearbeitet hatte, und seiner Tochter Anja, die für den mobilen Stationsservice verantwortliche zeichnete, für eine gelungene Aktion!