Zum Abschluss der Jubiläumsveranstaltungen in Meinbrexen zum 800. Geburtstag des Ortes gab es ein Cembalokonzert mit dem Leipziger Musiker Daniel Vogt. Etwa 60 Besucher fanden sich im stimmungsvoll durch Kerzen erleuchteten „Alten Kuhstall” auf dem Rittergut von Mansberg ein, um einer musikalischen Zeitreise beizuwohnen.
Der einzigartige Klang des Cembalos, das seine Blütezeit im 15. bis 18. Jahrhundert hatte, führte die Zuhörer zurück in die Zeit, als die Meinbrexer Kirche (1589) und das barocke Herrenhaus (1699) erbaut wurden. Doch Daniel Vogt begann mit einem Stück aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts, der Zeit, in der Meinbrexen zum ersten Mal (1222) urkundlich erwähnt wurde. Dabei nutzte er das Instrument zur Begleitung des von ihm in mittelhochdeutscher Sprache gesungenen Liedes „Ich buwe eyn hus”.
Danach schlossen sich verschiedene Stücke aus dem 16. bis 18. Jahrhundert der Komponisten William Byrd, François Couperin, Johann Caspar Ferdinand Fischer und Johann Sebastian Bach an. Da das Instrument Cembalo und die dazugehörige Musik in der Regel nicht sehr bekannt sind, gab der Musiker vor jedem Stück eine kurzweilige Erläuterung über Komponist, Entstehungsgeschichte und Inhalt.
Außerdem hatte er mit seiner Frau Nina eine Powerpoint-Präsentation vorbereitet, um die Vorträge mit passenden Bildern aus der Umgebung zu untermalen. So konnte man neben der Musik Fotos von Fürstenberger Porzellan, Bauten der Weserrenaissance und der Landschaft rund um Meinbrexen genießen. Am Ende des Programms sorgte der „Bird-Boogie” von Franzpeter Goebels noch für eine Überraschung, denn es zeigte sich, dass man auch auf einem alten Instrument moderne Musik machen kann. Dabei sah man auch den einen oder anderen Zuschauer, der sich vom Rhythmus der Musik anstecken ließ. Mit anhaltendem Applaus bedankte sich das Publikum bei Daniel Vogt, der natürlich nicht ohne eine Zugabe entlassen wurde.
Anschließend gab es bei einem kleinen Umtrunk noch reichlich Gelegenheit, sich auszutauschen und das außergewöhnliche Instrument zu besichtigen. Dabei gab Daniel Vogt ausführlich Auskunft und zeigte anschaulich die Funktionsweise des Cembalos. Fotos: Daniel Vogt am Cembalo, Daniel und Nina Vogt, Beleuchtung