Schon seit Jahrzehnten suchen Hersteller für Erden und Substrate nach Alternativen für Torf. Der aus Mooren abgebaute Rohstoff steht schon seit langem in der Kritik, weil dafür der Lebensraum Moor durch Trockenlegung zerstört wird. Auch ist viel Kohlendioxid in den Mooren gespeichert, die durch die Nutzung der aus unverrotteten Torfmoosen bestehenden Torfs und dessen Verwendung als Gartenerde durch Zersetzung frei wird. In gärtnerischen Erden ist der Torf besonders geschätzt, da er viele Nährstoffe an sich binden und festhalten kann und eine große Menge Wasser binden und für die Kulturpflanzen zu Verfügung stellen kann. Als Torfersatz werden heute in Gartenerden in Säcken nährstoffreicher Grüngutkompost, strukturstabiler Rindenhumus, Holzfasern, die die Mischung locker machen und Kokosfasern eingesetzt. Es gibt schon fertige Erdmischungen, die ganz auf die Zugabe von Torf verzichten. Rinden fallen bei der Holzverarbeitung an und werden durch mehrjährige Kompostierung aufbereitet. Auch Holzfasern werden in Deutschland gewonnen. Kokosfasern verbessern ebenso wie Torf den Luft- und Wassergehalt in den Erden. Sie fallen bei der Kokosnussernte an und sind auch pur in Blöcken gepresst erhältlich, die zuhause mit Wasser übergossen werden und ihr Volumen dann vervielfachen. Die torffreien Substrate eigenen sich heute ebenso gut wie die Torferden für die Verwendung im Garten. Man sollte aber wissen, dass sich die Torfersatzprodukte nicht so gut wieder vernässen lassen, wenn sie ausgetrocknet sind und etwa mehr gegossen werden müssen. Für die Ansaat und für Jungpflanzen sollten aber unbedingt nährstoffarme Aussaaterden verwendet werden, damit die zarten Keimwurzeln nicht durch hohen Nährstoffgehalt der Erde ausgetrocknet werden.