Demografischer Wandel, Klimawandel und Infrastruktur sind wichtige Indikatoren, um die Entwicklung einer Region zu betrachten. Die strategische Umsetzung des Kreisentwicklungskonzeptes (KEK) ist Aufgabe des Servicezentrum Regionalentwicklung in Hofgeismar. „Mit einer hauptamtlichen Netzwerkarbeit und zusammen mit regionalen Partnern können wir zielgenaue Projekte umsetzen”, betont Peter Nissen, Leiter des Servicezentrums Regionalentwicklung, bei der Vorstellung der Kreisentwicklungskoordinatorin Christin Bouwman.
Seit einem halben Jahr ist nun die Koordinationsstelle besetzt. „Schon im Entstehungsprozess des KEK habe ich an der Online-Bürgerbefragung teilgenommen und den Prozess intensiv verfolgt”, erklärt Bouwman. Sie sei schon länger persönlich begeistert von Themen wie beispielsweise der nachhaltigen Regionalentwicklung. Bereits im Studium habe sie sich inhaltlich mit den Strukturen in Nordhessen auseinandergesetzt. Ihre Masterarbeit in Wirtschaftsgeografie verfasste sie zu dem Thema „Wirtschaftsregion der Mitte – Leben im Dreiländereck”. Dort setzte sie sich mit der Entwicklung der Region zwischen Diemel und Weser auseinander. Besonders die grenzübergreifende Zusammenarbeit stand im Fokus ihrer wissenschaftlichen Arbeit.
Jetzt setzt Bouwman sich aktiv für die Umsetzung des Kreisentwicklungskonzeptes ein. In den vier Handlungsfeldern „Wirtschaftsstark”, „Nachhaltigkeit”, „Lebenswert” und „Vernetzt” gibt es jeweils drei Startprojekte, die priorisiert bearbeitet werden. Daneben, so die Kreisentwicklungskoordinatorin, gebe es viele Einzelprojekte, die sie anregt und bearbeitet oder begleitet. Wichtig sei, dass alle Handlungsfelder gleich gewichtet werden. „Jedes Handlungsfeld hat seine individuelle Bedeutung für den Landkreis Kassel und schließt sehr unterschiedliche Akteure ein. Die Herausforderung ist, dabei in der Koordination alles im Blick zu behalten”, so die 25-Jährige. Sie wolle alle Potentiale des Landkreises gleichermaßen vorantreiben.
Aktuell wirkt Christin Bouwman an der Entwicklung des Berufsorientierungszentrums (BOZ) im Landkreis Kassel mit. Jungen Menschen soll diese Erlebniswelt berufliche Inhalte praxisnah vermitteln und bei der Ausbildungswahl unterstützen. Mit der Gründung der Genossenschaft im Juli 2023 wurde ein wichtiger Meilenstein für das Projekt gesetzt. „Das BOZ ist ein Leuchtturmprojekt für die Region. Denn nur wenn junge Menschen eine berufliche Zukunft vor Ort finden bleiben Sie auch langfristig”, so Bouwman. Sie freue sich, dass dieses Projekt bereits 2024 für die Öffentlichkeit zugänglich wird. Und eine nachhaltige Standortentwicklung unterstütze.
„Ich komme ursprünglich aus Fuldatal im Landkreis und wollte gerne hier etwas bewegen, daher ist die Koordinationsstelle in der Kreisentwicklung für mich perfekt”, begründet Bouwman ihre Motivation. Sie fühle sich mit der Region stark verbunden und sei begeistert am weiteren Kreisentwicklungsprozess mitwirken zu können. Sie schätze die Zusammenarbeit mit den vielen Kooperationspartnern des Landkreises im Projekt „KEK 2030” und die vielfältigen Projekte. Kooperationspartner sind der Nordhessische Verkehrsverbund, Region Kassel-Land, die Wirtschaftsförderung Region Kassel und der Zweckverband Raum Kassel. Bis 2030 würden bedeutende Fortschritte in Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern angestrebt, wobei stets Raum für flexible Anpassungen bleiben soll, so Bouwman.