Die GLAS:plus│Exkursion des Historischen Museums Hellental führt am Sonntag, 9. März, um 14 Uhr die Teilnehmer inmitten der einzigartigen Kulturlandschaft des Sollings in die einstige Arbeitersiedlung der ehemals fürstlichen Glasmanufaktur Schorborn.
Im ressourcenreichen, aber ökonomisch vernachlässigten braunschweigischen Solling wurde 1744 unter Herzog Carl I. von Braunschweig-Wolfenbüttel am Schorborner Teich eine Fürstlich-Braunschweigisch-Lüneburgische Hohl- und Tafelglashütte zur Deckung des Landesbedarfs an Hohl- und Flachglas errichtet, die fast 100 Jahre lang in Betrieb war.
Die unter landesherrlicher Administration mit angeworbenen Hellentaler Glasmachern planmäßig angelegte Werkssiedlung der Glasmanufaktur entwickelte sich mit festen Gebäuden zu einer bedeutenden Werkssiedlung im Solling. Mit breiter Herstellungskreativität entstanden in der ersten langfristig ortsfesten Glashütte künstlerische Spitzenwerke, wie vergoldete, bemalte, geschnittene und geschliffene Pokale und Kelche.
Mit der Unternehmung von Herzog Carl I. begann ein rascher Bevölkerungsanstieg, der bis zur Stilllegung der alten Glashütte andauerte. Zu Michaelis 1842 erfolgte die Einstellung der Glasherstellung. Als wohnbauliche Bezüge zu jener Zeit sind mehrere Glasmacherhäuser und das ehemalige Herrenhaus als herrschaftliches Gebäude verblieben, ebenso steinerne Zeugnisse auf dem Dorffriedhof.
Treffpunkt ist die Glas-Stele am Dorfplatz in 37627 Schorborn.