Seit dem 15. Jahrhundert lebten Menschen jüdischen Glaubens im Solling. Die Ausstellung „Sie waren unsere Nachbarn“, die das Heimatmuseum Bodenfelde bis zum 2. Juli 2023 zeigt, vermittelt Einblicke in die Geschichte der jüdischen Kultur im Raum Bodenfelde-Uslar.
Im frühen 19. Jahrhundert gründeten die Juden von Bodenfelde, Lippoldsberg und Uslar eine Synagogengemeinde, die zwischen 1890 und 1928 ihre Blütezeit erlebte. Die Menschen jüdischen Glaubens, die zumeist als Kaufleute ihr Brot verdienten, gaben der wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung des Weserberglandes wichtige Impulse und integrierten sich zu einem großen Teil in das dörfliche und kleinstädtische Bürgertum. Zeitweilig unterhielt die Gemeinde sogar eine eigene Schule, die auch von christlichen Kindern besucht wurde. Im Jahre 1825 entstand am Bodenfelder Mühlenbach eine kleine Synagoge, die nach ihrer Umsetzung nach Göttingen heute wieder als Gotteshaus genutzt wird. Die Ausstellung im Heimatmuseum Bodenfelde, Blumenstraße 4. ist immer sonntags von 15 bis 17 Uhr zu sehen.