Das Jecken-Volk jubelt zum großen Umzug | OWZ zum Sonntag

„Man teou“ war das Gebot der Stunde: Der Rosenmontag ist zurück auf den Straßen Steinheims. Die Stadt, die sich völlig zu recht als eine Karnevalshochburg des Kreises Höxter betrachten darf, ließ den närrischen Freigeist ordentlich hochleben. Dazu gehörte turbulentes Treiben rund ums Radhaus, die Fußgängerzone hinauf und hinunter, ebenso wie die „Königsdisziplin“, der Rosenmontagsumzug.

Viel Zeit hatten die Närrinnen und Narren, sich auf diesen Zug durch die Gemeinde, das Bad in der Menge, vorzubereiten. Viel zu viel Zeit ist verstrichen seit dem letzten, bunten Montag, darin waren sich alle Karnevalisten einig. Und so wurde umso mehr zu Kamelle und Konfetti gegriffen. Es galt, eine ganze Menge Süßigkeiten und Zerstreuung unters krisengeschüttelte Volk zu bringen!

Über Wochen und Monate hinweg waren handwerklich begabte Närrinnen und Narren in heimischen Nähzimmern, Scheunen und Garagen zuwerke gegangen, mit kreativer Schaffenskraft. Fantasievolle Kostüme waren entworfen und allerlei Vehikel, vom schweren Trecker bis zum Bollerwagen, waren zum prächtigen Umzugswagen ausstaffiert worden. Das Ergebnis: Über 2000 Teilnehmer mit 30 Motivwagen, die singend, tanzend und feiernd durch Steinheim zogen. Das Publikum säumte die Straßen in natürlich noch viel höherer Zahl.

Die beste Aussicht genoss dabei, wer günstig wohnte: So manche Zuschauer überblickten den Zug von Fenstern und Balkonen aus. Nachteil an dieser Vogelperspektive war, dass man sich weitaus schwerer am „Bonbon-Tauchen“ beteiligen konnte. Freundliche Karnevalisten zielten dankenswerterweise auch gern mal etwas höher. Den Löwenanteil der Kamelle ernteten aber dennoch die Kinder am Boden.

So schlug mal wieder Steinheims großes Jecken-Herz, schunkelte man sich die Sorgen vom Leibe und genoss ausgiebig die Fünfte Jahreszeit, zwar auch mit Masken, aber vor allem der bunten Sorte.