Am 7. September führt die Museumstour GLAS│Walk and Talk die Teilnehmer durch die Entstehungs- und Ortsgeschichte des braunschweigischen Glasmacherortes und späteren Arbeiterdorfes Hellental.
Der abgelegene Geschichtsort Hellental ist ein für die vorindustrielle Epoche typische Zuwanderungssiedlung, die in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts durch staatlich geregelte und geförderte Arbeitsimmigration entstand – eine heute wieder aktuell gewordene politische und gesellschaftliche Herausforderung.
Bei der Museumstour wird anschaulich, wie durch den Landesausbau unter Herzog Carl I. von Braunschweig-Wolfenbüttel (reg. 1735-1780) der Werkweiler der landesherrlich aufgekauften Glashütte Steinbeke planmäßig zur gewerblichen Arbeiterkolonie ausgebaut wurde.
Die einstige ortsfeste Hüttenanlage war zu Beginn des 18. Jahrhunderts in dem für die Glasherstellung topografisch günstigen Seitental des nördlichen Hellentals von Glasmacherfamilien aus dem Mecklenburgischen gegründet worden.
Landesherrlich verordnet, wurden überregional Holzhauer, Leinenweber und andere Landhandwerker angeworben. Um den Lebensunterhalt ihrer Familien zu sichern, erhielten die zugewanderten Neusiedler jeweils Garten- und Wiesenland im Hellental zugewiesen, wo sie als Kleinstellenbesitzer eine kleine Nebenerwerbslandwirtschaft betreiben konnten. Deren strukturreiche Spuren sind noch heute in dem Landschaftsraum des Sollingtals erkennbar.
Treffpunkt: 14 Uhr Glas-Stele am Wander-Parkplatz beim LandHotel Lönskrug in Hellental. Die Führung ist Online bei der Solling-Vogler-Region sowie bei Dr. Weber, Tel. 05564/1559, oder museum-hellental@-online.de, buchbar. Teilnehmerbeitrag beträgt 4 Euro.