Gut ein Drittel des in der Bundesrepublik verbrauchten Erdgases wird von den 41 Millionen deutschen Haushalten benötigt – zum Heizen, Kochen und zur Bereitung von warmem Wasser. Dieser Verbrauch lässt sich wirtschaftlich und ohne Einbußen an Lebensqualität reduzieren. Jede und jeder kann einen Beitrag leisten, damit die Versorgung im kommenden Herbst und Winter gesichert ist. Diese fünf Tipps helfen dabei:
1. Der hydraulische Abgleich für die Heizung
Vielleicht glühte ein Heizköper im letzten Winter, ein anderer wurde nicht ordentlich warm oder gluckerte? Möglicherweise ist dann die Heizungsanlage nicht optimal eingestellt. Ein hydraulischer Abgleich, der die Wärme gleichmäßig im Gebäude oder in der Wohnung verteilt, kann helfen.
Ein Fachbetrieb stellt sicher, dass alle Heizkörper die nötige Wärme abgeben, um die gewünschte Raumtemperatur zu erzielen. Dabei werden auch individuelle Kriterien berücksichtigt, wie die Eigenschaften des Hauses, Fenster und Dämmung der Außenwände. So lässt sich der Energieverbrauch um zehn bis 15 Prozent senken. 20 Prozent der Kosten für den hydraulischen Abgleich bekommen Privatnutzerinnen und -nutzer zurück – über die "Bundesförderung für effiziente Gebäude – Einzelmaßnahmen (BEG EM)". Nutzen Sie noch die Sommerzeit, um diese Maßnahmen vorzubereiten.
2. Heizungsanlagen richtig und regelmäßig warten lassen
Bis zu 15 Prozent der Energiekosten sparen zu Hause sind drin, wenn wir die Heizungsanlage nicht nur regelmäßig warten, sondern auch optimieren. Sprich: passen Sie Ihre Heizungsanlage jetzt an Ihren tatsächlichen Bedarf im kommenden Winter an. So können moderne Heizungsanlagen zum Beispiel über Nacht automatisch die Temperaturen absenken. Oder werktags ein paar Grad runter drehen, wenn wir außer Haus sind. So könnten die Heizkosten deutlich spürbar sinken.
3. Heizkostenabrechnung: Einsparpotenzial für Heizung und Warmwasser kennen
Wer seine konkreten Kosten und Einsparmöglichkeiten kennt, hat einen höheren Anreiz zu sparen. Die Heizkostenverordnung sorgt für eine bessere Abrechnung und Information in vermieteten Gebäuden. In einigen Fällen ist die Heizkostenabrechnung so umfangreich, dass sich eine individuelle Beratung empfiehlt, um sie zu verstehen. Die enthaltenen Informationen zu Heizwärme und Warmwassererbrauch, Kosten und Vergleichbarkeit sind bares Geld wert. Eine Beratung dazu bei der Verbraucherzentrale kann jeder erhalten, ohne Eigenanteil.
4. Warmwasser sparen
Energiesparend duschen: Wassersparende Duschköpfe haben einen kleineren Kopf und bündeln das Wasser. So verbrauchen sie weniger als der reguläre Duschkopf oder gar eine Regendusche. Oft haben sie einen Durchflussbegrenzer gleich miteingebaut. Eine saubere Sache – die bis zu 30 Prozent Warmwasserkosten spart. Reduzieren wir unsere Duschzeit auf höchstens fünf Minuten und senken die Wassertemperatur – sofern die Temperatur zur Bekämpfung von Legionellen ausreichend hoch ist - etwas, sparen wir nicht nur Warmwasser. So tragen wir auch dazu bei, Gas zur Aufbereitung des Wassers zu sparen.
5. Richtig heizen und lüften
Räume sollten je nach Nutzung mit passender Einstellung am Thermostatventil bedarfsgerecht temperiert werden, bei Fensteröffnung geschlossen werden, so sparen minus 1 Grad Temperatur rund 6 Prozent Energie ein. Bei schwankenden Nutzungszeiten oder einer nicht eingestellten Nachtabsenkung empfiehlt es sich raumweise programmierbare Thermostatventile einzusetzen. Auch sollte daran gedacht werden, die Türen zwischen verschieden temperierten Räumen zu schließen.
Richtig zu lüften bedeutet weniger zu heizen oder auch zu kühlen: Lüften Sie kurz und stoßweise bei weit geöffneten Fenstern, verzichten Sie auf gekippte Fenster an kalten Tagen und drehen Sie während des Lüftens die Heizung ab. Wenn Sie Ihr Schlafzimmer morgens stoßlüften oder die Wohnung bei mehreren geöffneten Fenstern querlüften, sollten auch die Innentüren offenstehen. Wenn Sie aber in Bad oder Küche wegen hoher Feuchtigkeit lüften, sollten die Innentüren währenddessen geschlossen bleiben, damit sich die Feuchtigkeit nicht verteilen kann.