Einmal für einen Nachmittag die schlimmen Kriegsereignisse in ihrem Heimatland nicht im Vordergrund stehen lassen und gemeinsam feiern, lecker essen und einfach eine gute Zeit haben, das war den Veranstaltern des ukrainischen Kulturfestes um Maryna Myroshnychenko und ihrem Helferteam eindrucksvoll gelungen. Ihre große Dankbarkeit brachte Myroshnychenko für die vielfältige Unterstützung der Menschen in ihrer ukrainischen Heimat und die herzliche Aufnahme in Nordhessen mit einem „Dankeschön Deutschland“ zum Ausdruck - man spürte dabei, dass sie diese Worte im Namen all ihrer anwesenden Landsleute aussprach.
In seiner Begrüßungsrede sagte Liebenaus Bürgermeister Harald Munser, die Veranstaltung sei nicht nur eine Feier der ukrainischen Kultur, sondern auch eine Gelegenheit, sich mit dem Leid, der Flucht und Vertreibung auseinanderzusetzen, die viele Menschen in der Ukraine während des Krieges erlebt haben und weiterhin erleben. Die tragischen Ereignisse hätten unzählige Familien auseinandergerissen und uns hier in Deutschland gleichzeitig mit einer wertvollen Gemeinschaft von ukrainischen Geflüchteten bereichert.
In der Ukraine sind Gesang und Tanz von tiefer Bedeutung, dienen sowohl als Ausdruck von Freude, aber auch Trauer. Und so brachten Gesangseinlagen und traditionelle Tänze den unzähligen Besuchern des Festes die Seele der ukrainischen Kultur näher. Die Geschichten und Emotionen dieser Aufführungen zeigten die Verbundenheit und Stärke der Menschen aus der Ukraine.
Ein besonderer Höhepunkt des Festes war ohne Zweifel die Vielfalt der angebotenen ukrainischen Gerichte. Der kulinarische Reichtum der Ukraine wurde durch die Einflüsse der verschiedenen Regionen widergespiegelt und war ein echter Genuss für alle Sinne.
Bei aller Leichtigkeit des Festes sollte aber nicht vergessen werden, welches unendliche Leid diese Menschen erlebt haben und erleben. Die Veranstaltung sollte, so Bürgermeister Munser, Hoffnung symbolisieren - auf eine bessere Zukunft und ein friedliches Miteinander und für die vor dem Krieg Geflüchteten die Hoffnung, zu gegebener Zeit in ihre Heimat zurückkehren zu können.