Die Vorweihnachtszeit ist oft durch Hektik und Stress geprägt. Erst zu Weihnachten wird es still, wenn die Geräusche und der Trubel nachlassen. Im Plattdeutschen sagt man hierzu ebenfalls „still” oder „stille”. Daneben gibt es aber auch die erweiterte Form „stillken”, wissen Sprachwissenschaftler:innen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL).
Das Wort „stillken” kommt vor allem im nördlichen Ostwestfalen vor. „Die Verkleinerungsendung '-ken' entspricht dem Hochdeutschen '-chen' und ist eigentlich bei den Dingwörtern, den Substantiven, zuhause”, erklärt Dr. Markus Denkler, Geschäftsführer der Kommission für Mundart- und Namenforschung beim LWL. Diese Endung findet sich zum Beispiel bei „Schäöpken” (Schäfchen) oder „Kindken” (Kindchen).
„Im westfälischen Platt gibt es aber auch eine Handvoll Eigenschaftswörter mit dieser Verkleinerungsendung”, weiß Denkler. Womöglich entstammen sie dem Sprechen mit Kindern. Zum Beispiel im Satz: „Wi willt ju stillken wat seggen: Frohe Wiehnachten!” Das bedeutet: „Wir wollen euch leise etwas sagen: Frohe Weihnachten!”