Würdiger Ort der Erinnerung: Urnenwand in Dössel fertiggestellt | OWZ zum Sonntag

Veröffentlicht am 12.06.2025 14:14

Würdiger Ort der Erinnerung: Urnenwand in Dössel fertiggestellt

Die Bruchsteine aus den Mauern ehemaliger Dösseler Häuser prägen das harmonische Bild: Ortsvorsteher Anton Güthoff (von links), der erste Beigeordnete Andreas Niggemeyer, Tristan und Thomas Bothe (ehrenamtliche Helfer), Kurt Diesterheft (Architekt), Leander Sasse (Vorstand Kommunalunternehmen Warburg) und Bürgermeister Tobias Scherf freuen sich über die Fertigstellung der neuen Urnenmauer auf dem Dösseler Friedhof. (Foto: Stadt Warburg)
Die Bruchsteine aus den Mauern ehemaliger Dösseler Häuser prägen das harmonische Bild: Ortsvorsteher Anton Güthoff (von links), der erste Beigeordnete Andreas Niggemeyer, Tristan und Thomas Bothe (ehrenamtliche Helfer), Kurt Diesterheft (Architekt), Leander Sasse (Vorstand Kommunalunternehmen Warburg) und Bürgermeister Tobias Scherf freuen sich über die Fertigstellung der neuen Urnenmauer auf dem Dösseler Friedhof. (Foto: Stadt Warburg)
Die Bruchsteine aus den Mauern ehemaliger Dösseler Häuser prägen das harmonische Bild: Ortsvorsteher Anton Güthoff (von links), der erste Beigeordnete Andreas Niggemeyer, Tristan und Thomas Bothe (ehrenamtliche Helfer), Kurt Diesterheft (Architekt), Leander Sasse (Vorstand Kommunalunternehmen Warburg) und Bürgermeister Tobias Scherf freuen sich über die Fertigstellung der neuen Urnenmauer auf dem Dösseler Friedhof. (Foto: Stadt Warburg)
Die Bruchsteine aus den Mauern ehemaliger Dösseler Häuser prägen das harmonische Bild: Ortsvorsteher Anton Güthoff (von links), der erste Beigeordnete Andreas Niggemeyer, Tristan und Thomas Bothe (ehrenamtliche Helfer), Kurt Diesterheft (Architekt), Leander Sasse (Vorstand Kommunalunternehmen Warburg) und Bürgermeister Tobias Scherf freuen sich über die Fertigstellung der neuen Urnenmauer auf dem Dösseler Friedhof. (Foto: Stadt Warburg)
Die Bruchsteine aus den Mauern ehemaliger Dösseler Häuser prägen das harmonische Bild: Ortsvorsteher Anton Güthoff (von links), der erste Beigeordnete Andreas Niggemeyer, Tristan und Thomas Bothe (ehrenamtliche Helfer), Kurt Diesterheft (Architekt), Leander Sasse (Vorstand Kommunalunternehmen Warburg) und Bürgermeister Tobias Scherf freuen sich über die Fertigstellung der neuen Urnenmauer auf dem Dösseler Friedhof. (Foto: Stadt Warburg)

Die neue Urnenwand auf dem Friedhof im Warburger Ortsteil Dössel ist fertiggestellt und kann demnächst belegt werden. Mit dem Abschluss der Bauarbeiten wurde ein Vorhaben vollendet, das auf die Initiative von Ortsvorsteher Anton Güthoff zurückgeht.

Im Januar 2021 hatte Anton Güthoff einen offiziellen Antrag auf Genehmigung und Bezuschussung zum Bau einer Urnenmauer auf dem städtischen Friedhof gestellt. Ein zentraler Beweggrund war, dass viele Dösseler Bürgerinnen und Bürger auch weiterhin auf dem heimischen Friedhof bestattet werden möchten – mit dem Wunsch, Angehörigen, Freunden und Bekannten eine kurze Wegstrecke zu einer pflegefreien Ruhestätte zu ermöglichen.

Pflegeleichte Gräber als Ziel kommunaler Entwicklung

Parallel dazu beschäftigten sich auch die städtischen Gremien mit der zukünftigen Ausrichtung der Friedhofsentwicklung. Der Verwaltungsrat des Kommunalunternehmens der Stadt Warburg hatte in seiner Sitzung im Juli 2021 beschlossen, ein Konzept zur Weiterentwicklung der kommunalen Friedhöfe zu erarbeiten. Im Mittelpunkt stand dabei insbesondere die Schaffung pflegeleichter und pflegefreier Grabanlagen – ein Ziel, das sich mit dem Dösseler Vorhaben in idealer Weise deckt.

Ehrenamtlicher Einsatz als Fundament

Bürgermeister Tobias Scherf und Leander Sasse, Vorstand KUW, danken Anton Güthoff und der Dösseler Dorfgemeinschaft: „Die Urnenwand auf dem Dösseler Friedhof konnte vor allem durch das hohe ehrenamtliche Engagement rund um Anton Güthoff verwirklicht werden. Er hatte die Idee, mit der Urnenmauer den Friedhof zu verschönern und den Dösselern, deren Grabstätten nicht von Verwandten gepflegt werden können, eine würdevolle letzte Ruhestätte in ihrem Heimatort zu ermöglichen.“

Bauwerk für moderne Bestattungskultur

Die Urnenwand bietet Platz für Urnenbestattungen, die – im Gegensatz zu klassischen Grabstätten – keine dauerhafte Pflege benötigen. In Zeiten, in denen sich die Bestattungskultur in Deutschland zunehmend wandelt und Einäscherungen häufiger werden, wird mit diesem Angebot auf die veränderten Bedürfnisse der Bevölkerung reagiert. Angehörige können ihre Verstorbenen nun in einem angemessenen Rahmen vor Ort beisetzen lassen – auch dann, wenn eine spätere Grabpflege nicht gesichert ist.

Wiederverwertung von Baumaterial

Als im Jahr 2019 im Dösseler Ortskern die Häuser der Familien Schachten und Sommer abgerissen wurden, erkannte Anton Güthoff das Potenzial der dort verbauten Bruchsteine. Nach Rücksprache mit dem Bauamt der Stadt Warburg ließ er die verwertbaren Steine sichern, aus denen schließlich das neue Bauwerk auf dem Friedhof entstand. Sogar ein Modell der geplanten Urnenmauer hatte Dössels Ortsvorsteher damals angefertigt. Die neue Anlage ist die erste ihrer Art im gesamten Warburger Stadtgebiet.

Getragen wurde das Vorhaben aber nicht nur vom Ortsvorsteher allein: Auch die Dorfgemeinschaft stellte sich mit großem Engagement hinter das Projekt. Der Ortsbeirat sprach sich zudem in einem positiven Votum für die Realisierung der Urnenwand aus. Für viele Dösseler ist diese Form der Bestattung eine zeitgemäße Lösung, die den Wunsch nach einer letzten Ruhestätte im Heimatort mit der Realität heutiger Lebensumstände verbindet.

Platz für bis zu 60 Urnen

Hinter den dreißig Fächern der neuen Urnenmauer bietet eine Nische Platz für bis zu sechzig Urnen – je nach Wunsch, ob ein Fach einzeln oder doppelt belegt werden soll. Nach der christlichen Weihe durch Pastor Gerhard Pieper im Rahmen der Kranzniederlegung des Dösseler Schützenfestes am Sonntag, 20. Juli, kann die Urnenmauer belegt werden. Eine Umbettung an einen stillen Ort auf dem Friedhof ist nach einer Ruhezeit von 20 Jahren vorgesehen.

180 Stunden ehrenamtliches Engagement

Anton Güthoff freut sich über die fertiggestellte Urnenmauer und das damit verbundene Engagement der Dösseler Dorfgemeinschaft: „Die Verwirklichung der Urnenmauer ist dem beeindruckenden Einsatz unserer ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer zu verdanken. Rund 180 Stunden haben sie in dieses Projekt investiert“, so Güthoff. Sein besonderer Dank gelte Thomas Bothe, der mit großer Sorgfalt die Bruchsteine vermauert und damit der Urnenwand ihr charakteristisches Gesicht verliehen habe. Auch danke er Kurt Diesterheft, der die Statik berechnet und die Zeichnungen für das Bauwerk erstellt habe. „Ebenfalls eine unschätzbare Unterstützung“, so Dössels Ortsvorsteher. Auch die 30 Urnenkammern seien in Eigenleistung gegossen worden: „Mit einer vorab selbst angefertigten Gießform und viel handwerklichem Geschick“, lobt Anton Güthoff.

Zeichen für Gemeinschaft und Zukunft

Bürgermeister Tobias Scherf betont: Mit dem Bau der Urnenmauer ist in Dössel nicht nur ein praktischer Bedarf gedeckt worden – sie ist auch ein sichtbares Zeichen dafür, wie ehrenamtliches Engagement, Weitblick und eine starke Dorfgemeinschaft dazu beitragen können, das Dorfleben aktiv zu gestalten und Traditionen behutsam weiterzuentwickeln“.

Die aktuell gültige Friedhofs- und Gebührensatzung sowie Informationen zu Anträgen und dem Friedhofswesen kann jederzeit online unter www.stadtwerke-warburg.de/kuw/ eingesehen werden.

Bei Fragen zum Thema Friedhofswesen hilft Denise Flinkmann weiter: Tel. 05641/ 92 2861, E-Mail: denise.flinkmann@stadtwerke-warburg.de.

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