Knatternde Motoren, der Geruch von Kerosin in der Luft und ein Hauch von Abenteuer über dem Flugfeld: Das Flugplatzfest am Hölleberg gehört seit Jahren zu den Höhepunkten im regionalen Veranstaltungskalender. Rund 2000 Besucher strömten an beiden Tagen zum kleinen Flugplatz bei Trendelburg-Langenthal, genossen das Spätsommerwetter und ließen sich von der besonderen Atmosphäre verzaubern.
„Besser kann es fast nicht mehr werden“, zog Organisator Ralf Blessing ein zufriedenes Fazit. Der Vorsitzende des Luftsportvereins Hölleberg und sein engagiertes Team hatten wieder ein Programm auf die Beine gestellt, das durch einige spektakuläre Vorführungen glänzte, vor allem aber durch Nähe, Bodenständigkeit und familiären Charme überzeugte. „Wir wollen unser Hobby möglichst vielen Menschen zugänglich machen und einen tollen Tag für die ganze Familie ermöglichen – und das zu fairen Preisen“, so Blessing.
Das Konzept ging wieder einmal auf. Schon vormittags füllten sich die Reihen vor den Flugzeugen, Kinder verfolgten staunend Starts und Landungen, und viele Besucher nutzten die Chance, selbst abzuheben. Ob im Tragschrauber, Hubschrauber oder in der historischen Dornier Do 27, für jeden Geschmack war etwas dabei. Gänsehaut gab es bei den Kunstflugvorführungen mit der Extra 300 und jubelnde Kinder bei der Modellflugschau, als „Dusty“ Süßigkeiten über dem Platz abwarf.
Doch die eigentliche Faszination spielte sich zwischen Himmel und Erde ab. Etwa mit Marcus Menger, der in seiner Cessna 150 zum Rundflug über das Dreiländereck startete. Kurz vor Sonnenuntergang tauchte die Landschaft in goldenes Licht, die Weser glänzte wie flüssiges Silber. „Dieser Moment, wenn man aus der Vogelperspektive auf seine Heimat schaut ist einfach unbeschreiblich“, schwärmte der gebürtige Beverunger, der seit mehr als 30 Jahren fliegt. Die kleine Maschine aus dem Baujahr 1967 ist ihm schon lange ein treuer Begleiter und ein Grund, fast jedes Wochenende aus Potsdam zurück in die alte Heimat zu kommen.
Wie ansteckend das „Fliegervirus“ wirkt, zeigte sich auch bei Familie Losem. Vater Kevin wagte gemeinsam mit seinen Kindern Ayleen und Ayden einen Rundflug mit Pilot Adel El-Embabi in dessen eleganter schwarzer Morane. Kaum wieder am Boden, reckten die Geschwister begeistert die Hand auf die Frage, wer denn später selbst einmal Pilot werden wolle. „Das sind die Momente, die dieses Fest so besonders machen“, freute sich El-Embabi. Der Berufspilot aus Waldeck ist seit einigen Jahren beim Flugplatzfest auf dem Hölleberg dabei.
Neben Rundflügen und Vorführungen lockten das legendäre Kuchenbuffet im „Hangar-Café“, herzhafte Speisen vom Grill und eine Tombola mit attraktiven Preisen. Der Eintritt zum Flugplatzfest ist traditionell frei, die familienfreundlichen Rundflugpreise machten den Traum vom Fliegen auch für Kinder erschwinglich.
So blieb am Ende des Wochenendes der Eindruck, das wieder einmal mehr war als reine Flugschau: Ein großes Fest mit Gelegenheit für Begegnungen, Staunen und Träume, die hier ein Stück weit fliegen lernten. Oder, wie es ein Besucher beim Blick gen Himmel formulierte: „Hier oben liegt ein Hauch von großer, weiter Welt.“