Wenn es im Kirschendorf kracht, liegt das nicht immer an einem Gewitter, sondern manchmal auch an traditionellen Salutschüssen: Mit dem feierlichen Einschießen am Samstagabend begann das diesjährige Schützenfest in Langenthal. Für viele im Kirschendorf der wichtigste Termin des Jahres. Zahlreiche ehemalige Langenthaler waren aus dem gesamten Bundesgebiet angereist. Auch viele Gäste aus der Umgebung nutzten die Gelegenheit, bei diesem Höhepunkt dabei zu sein.
Nach den Kanonenschüssen eröffnete Oberst Hendrik Baumann das Fest offiziell am Schützenstein. In seiner Ansprache erklärte er die Bedeutung der drei Ehrenschüsse. Beim anschließenden Großen Zapfenstreich zeigten der Musik- und Spielmannszug sowie der Schützenverein, wie eindrucksvoll eine alte Tradition inszeniert werden kann. Den Ausklang des Abends gestaltete die Band „Genetics“ mit einem stimmungsvollen Tanzabend.
Am Sonntag bestimmte zunächst das Wetter den Ablauf: Wegen vorhergesagten Regens wurde kurzfristig umgeplant: Teile des Programms verlegte man in die Halle, der große Festumzug konnte aber wie vorgesehen durch das Dorf ziehen. Begleitet wurde er von den, Musikzügen aus Langenthal, Manrode und Menne sowie den Schützenvereinen aus den umliegenden Ortschaften Deisel, Helmarshausen, Manrode, Dalhausen, Haarbrück und Jakobsberg. Auch Langenthaler Vereine wie der TSV, die Feuerwehr und die Abteilungen des Schützenvereins nahmen teil. Der traditionelle Parademarsch fiel am Sonntag wetterbedingt ins Wasser.
Am Montag dann holte die Kompanie den Parademarsch nach – angetreten vor den Schützen auf dem Festplatz. Zuvor hatte der Frühschoppen mit den Langenthaler Musikanten und DJane „Aria M“ für einen ausgelassenen Start in den Tag gesorgt. Am Nachmittag marschierten die Schützenfrauen durch den Ort. Der Abend gehörte der Band „Enjoy“ und den feierfreudigen Langenthalerinnen beim Stimmungsabend der Frauen.
Zu den Höhepunkten für die Aktiven im Schützenverein „Einigkeit“ zählten die Beförderungen und Ehrungen: Oberst Hendrik Baumann ernannte seinen Vorgänger Carsten Gustmann zum Ehrenoberst und überreichte einen Orden. Tambourmajor Nico Henze wurde zum Leutnant befördert. Auch Sandro Thunecke und Torben Alberding wurden ins Offizierskorps aufgenommen. Rouven Ulrich erhielt seine Beförderung zum Oberleutnant. Aus dem aktiven Dienst verabschiedet wurden Dirk Kuhlmann (16 Jahre) und Martin Henze (10 Jahre); beide erhielten Ehrennadeln bzw. Orden für ihren langjährigen Einsatz.
Das Schützenfest endete am frühen Dienstagmorgen – die letzten Gäste verließen gegen 3 Uhr die Halle, nachdem die Musik bis halb drei gespielt hatte. Der kleine Jahrmarkt mit Schießbude, Bratwurst, Pizza und Fish & Chips war besonders bei Familien beliebt. Das Fest zeigte einmal mehr, dass es dabei um mehr geht als nur Tradition: Es geht um Heimatverbundenheit, Zusammenhalt aber auch Freude am Feiern. Dem tat selbst unfreundliches Wetter keinen Abbruch.