Zu ihrem letzten Büchergespräch in diesem Jahr lädt die Jacob Pins Gesellschaft am Mittwoch, dem 15. November, um 19.30 Uhr in das Forum ein. Christiane Mecking-Bittel hat den in diesem Jahr von der Jury des Börsenvereins preisgekrönten Roman „Echtzeitalter” des jungen österreichischen Autors Tonio Schachinger gelesen. „Auf den ersten Blick ist 'Echtzeitalter' ein Schulroman, auf den zweiten Blick ein Gesellschaftsroman. Mit feinsinniger Ironie spiegelt Schachinger die politischen und sozialen Verhältnisse der Gegenwart“, so die Begründung der Jury.
Bärbel Werzmirzowsky stellt den in diesem Jahr erschienenen Roman „Muna oder die Hälfte des Lebens“ vor. Die in Ungarn geborene und seit 1990 in Berlin lebende Autorin Terezia Mora landete mit ihrem Buch auf der Shortlist des Börsenvereins der sechs besten deutschsprachigen Romane dieses Jahres. Im Zentrum der Handlung steht Muna Appelius, die sich als junge Abiturienten unsterblich in einen wesentlich älteren Französischlehrer verliebt und ihn besessen über Jahrzehnte und durch die halbe Welt stalkt. Das Objekt der Begierde aber fühlt sich genervt, ist gefühlskalt und gewalttätig.
Der Abdruck einer Rede, die der israelische Autor Amos Oz 2018 kurz vor seinem Tod vor Studenten der Universität in Tel Aviv hielt, ist 2020 als kleines Buch erschienen. „Die Letzte Lektion – Ein Leitfaden für die Zukunft“ ist der Titel. Oz setzt sich darin mit möglichen Lösungsvisionen des israelisch-palästinensischen Konflikts auseinander. Überraschend ist, dass Oz es gleich zu Beginn seines Vortrags nachdrücklich ablehnt, sich als Pazifisten festlegen zu lassen. Amos Oz erhielt 2020 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.