Am Sonntag, 17. August, ist die gelobte Prozession in Natzungen. Das Hochamt beginnt um 9 Uhr in der St. Nikolaus-Pfarrkirche. Dabei werden auch die Kräuter geweiht. Es folgt die Lobeprozession mit dem Allerheiligsten durch das Dorf.
Der Weg führt über den Bühner Weg zum Kreuz bei der Gemeindehalle, dann durch den Prozessionsweg zur Meinolfstation, von da über den Tiefenweg zum Kreuz im Heimik, weiter über die Frohnhauser Straße zum Marienbildstock an der Deichstraße bei Mikus und von dort zur Kirche zurück.
Nach der Prozession wird zum gemütlichen Abschluss vor der Kirche eingeladen. Die Anwohner werden gebeten die Straßen und Häuser zu schmücken.
Die „Gelobte Prozession“ geht auf ein drei Tage anhaltendes Unwetter im Jahr 1677 zurück, berichtet die Kirchenchronik. Damals zog während der Erntezeit ein schweres Gewitter über das Land, worunter Mensch, Vieh und Ernte litten. Feld und Flur zeigten arge Schäden.
In ihrer großen Not riefen die Glocken die Einwohner von Natzungen plötzlich zur Kirche. Pfarrer Deppen hielt einen Bittgottesdienst und sprach mit den anwesenden Gläubigen über einen Bittgang. Er nahm der Gemeinde ein Gelübde ab, für kommende Zeiten jährlich zur Erntezeit, jeweils am Sonntag nach dem 6. August, eine Prozession zu gehen, wenn sich das Unwetter lege.
Unter Blitz und Donner gingen der Pfarrer und die Gläubigen mit dem Allerheiligsten die erste Prozession. Und schon bald lichteten sich die Wolken und das Unwetter nahm ein Ende. Die späteren Generationen haben das Gelübde bis heute stets treu gehalten. An vier Stationen wird mit Gesängen und Gebeten die Lobeprozession gehalten.
Aufgrund der heutigen begrenzten Möglichkeiten im Pastoralverbund ist die Prozession nicht wie früher am Sonntag nach dem 6. August, sondern diesmal am 17. August.