Die Niedersächsischen Landesforsten entwickeln ein kompaktes Waldstück im Solling zu einem Wildnisgebiet. Zwischen Uslar und Hilwartshausen im Landkreis Northeim überlassen sie ein rund 1.000 Hektar umfassendes Waldareal einer natürlichen Entwicklung und stellen die Bewirtschaftung ein. Einen Schritt zu mehr Wildnis machen die Landesforsten in diesen Tagen: Eine erste Teilfläche soll von Fichten befreit werden. "Die Baumfällarbeiten beginnen heute und werden schon übermorgen beendet sein", kündigt Revierförster Peter Martensen an. Ziel der Fichtenfällung sei es, Platz zu schaffen für Erlen, Weiden und andere Laubbäume, so Martensen. Der Förster vom Forstamt Dassel verantwortet das Schutzgebiet und koordiniert die Pflegearbeiten. Zwei Tage lang arbeitet eine Forstspezialmaschine auf der rund zwei Fußballfelder großen Partie. "Die aufgelichteten Stellen sollen sich mit Erlen natürlich bewalden, die hier schon verbreitet sind. Langfristig wollen wir diesen Bereich des Wildnisgebietes in einen Erlenbruchwald entwickeln und naturferne Nadelbäume aus den feuchten Standorten verdrängen", begründet Peter Martensen, warum forstliches Management erforderlich ist.
Forstleute aus dem Forstamt Dassel und der Betriebsleitung der Landesforsten aus Braunschweig hatten bei einem Waldbegang Anfang Mai die Öffentlichkeit über die anstehenden Pflege- und Entwicklungsarbeiten informiert. Das Entwicklungsziel laute, auch die kleinen Restflächen mit derzeit noch naturfernen Fichtenwäldern in einen für den Solling typischen naturnahen Buchenwald zu lenken, erläutert Förster Martensen. Das ausgewiesene Waldgebiet könne auf über 80 Prozent der Fläche schon jetzt sich selbst überlassen werden.