Reden statt Schweigen: Wenn der Tod Thema im Klassenzimmer wird | OWZ zum Sonntag

Veröffentlicht am 16.07.2025 10:58

Reden statt Schweigen: Wenn der Tod Thema im Klassenzimmer wird

Das Team der Schulprojekttage zum Thema Tod (v.l.): Silke Antemann, Gisela Fritsche, Markus Jux und Birgit Konermann. (Foto: KHWE)
Das Team der Schulprojekttage zum Thema Tod (v.l.): Silke Antemann, Gisela Fritsche, Markus Jux und Birgit Konermann. (Foto: KHWE)
Das Team der Schulprojekttage zum Thema Tod (v.l.): Silke Antemann, Gisela Fritsche, Markus Jux und Birgit Konermann. (Foto: KHWE)
Das Team der Schulprojekttage zum Thema Tod (v.l.): Silke Antemann, Gisela Fritsche, Markus Jux und Birgit Konermann. (Foto: KHWE)
Das Team der Schulprojekttage zum Thema Tod (v.l.): Silke Antemann, Gisela Fritsche, Markus Jux und Birgit Konermann. (Foto: KHWE)

Der Ambulante Hospiz- und Palliativ-Beratungsdienst im Kreis Höxter hat erneut eindrucksvoll gezeigt, wie wichtig es ist, auch in Schulen Raum für existenzielle Themen wie Sterben, Tod, Trauer und Suizid zu schaffen. An der Peter-Hille-Realschule in Nieheim sowie an der Schule Teutoburger Wald in Horn-Bad Meinberg hat er kürzlich Projekttage für Schüler des 7. Jahrgangs angeboten.

Geleitet wurden die Projekttage von den Kinder- und Jugendtrauerbegleitern Birgit Konermann, Hanna Krömeke, Gisela Fitsche und Markus Jux, gemeinsam mit der Koordinatorin des Hospizdienstes, Silke Antemann. Unterstützt wurden sie von Lehrkräften und Schulsozialarbeitern der jeweiligen Schulen. Ziel war es, die oft tabuisierten Themen Kind- und jugendgerecht zu thematisieren und offene Gespräche zu ermöglichen. Die Reaktionen der Jugendlichen waren durchweg positiv. „Anfängliche Skepsis wich schnell großem Interesse und einer beeindruckenden Beteiligung“, berichtet Silke Antemann. Die Jugendlichen stellten viele Fragen und äußerten spürbare Erleichterung darüber, dass über Tod und Trauer offen gesprochen wurde. Eine Schülerin bemerkte am Ende des Projekts: „Diesen Unterricht sollten alle Kinder und Jugendlichen an der Schule machen müssen“. Neben der inhaltlichen Auseinandersetzung mit den Themen wurde auch die soziale Wirkung der Projekttage deutlich und der Zusammenhalt innerhalb der Klassen verbesserte sich spürbar. Grundlage der Projekttage war das erprobte Konzept Endlich – Sterben, Tod und Trauer der Uniklinik Köln. Besonders einfühlsam wurde auf die Bedürfnisse der Schüler der Förderschule in Horn-Bad Meinberg eingegangen, um ihnen einen verständlichen Zugang zu ermöglichen. Mit der Realschule in Nieheim wurde das Projekt bereits zum zweiten Mail erfolgreich umgesetzt – ein Zeichen für die nachhaltige Bedeutung der Hospiz- und Trauerarbeit an Schulen.

In den vergangenen Jahren wurden zahlreiche Trauerbegleiterinnen und -begleiter speziell für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ausgebildet. Neben Schulprojekten bietet der Hospiz- und Palliativ-Beratungsdienst auch individuelle Begleitungen im Trauer- oder Krisenfall für betroffene junge Menschen und deren Familien an.

Die gesamte Arbeit, einschließlich der Ausbildung von den Trauerbegleitern, wird ausschließlich durch Spenden finanziert. Weitere Informationen gibt es beim Ambulanten Hospizdienst unter der Telefonnummer 05272 3940160.

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