Wenn 1200 Menschen miteinander feiern, dann wird ein Betriebsfest zur Botschaft. Im Jubiläumsjahr ihres 20-jährigen Bestehens als Holding zeigt die KHWE auf dem Gelände des Bilster Bergs, was ihre Dienstgemeinschaft und den Verbund im Kern ausmacht: Vielfalt, Zusammenhalt und eine Kultur, die seit über 700 Jahren Bestand hat und damit die Gesundheitsversorgung im Kreis Höxter und darüber hinaus prägt.
„Dass so viele Kollegen miteinander feiern, zeigt eindrucksvoll unseren Zusammenhalt. Darauf bin ich unglaublich stolz“, sagt KHWE-Geschäftsführer Christian Jostes beim Blick in die große Menschenmenge. „Wer hart arbeitet, darf auch feiern und unsere Mitarbeiter leisten Tag für Tag Enormes.“
Während die Branche vor großen Herausforderungen steht, setzt die KHWE, die bereits 2023 unmittelbar nach der akuten Corona-Zeit auf dem ehemaligen LGS-Gelände ihr Betriebsfest feierte, ein bewusst positives Zeichen für ihre Mitarbeiter. Unterfinanzierung, steigende Personal-, Energie- und Sachkosten, der Fachkräftemangel und die veränderten Vorstellungen junger Generationen von Arbeit und Work-Life-Balance stellen auch die KHWE vor große Aufgaben.
„Gerade deshalb beschäftigen wir uns intensiv mit unserer Unternehmenskultur“, betont Jostes. „Wir sind überzeugt, dass wir diesen Herausforderungen nur mit einer positiven Kultur begegnen können.“ Seit 2019 befindet sich die KHWE in einem Kulturprozess mit ihren Mitarbeitern, der konsequent nach dem Bottom-up-Prinzip aufgebaut ist und auch einen Leadership-Prozess für Führungskräfte einschließt. Jostes: „Christlichkeit und Spiritualität sind dabei keine Randthemen, sondern prägende Elemente der KHWE-Kultur.“ Bereits im Jahr 2020 etablierte die KHWE als einziges Unternehmen dieser Branche in der Region eine Stabsstelle für Unternehmenskultur, die sich im Laufe des Prozesses zur Stabsstelle Kommunikation und Christliche Identität weiterentwickelte.
Einen besonderen Akzent setzte im vergangenen Jahr die Auszeichnung als Great Place to Work. „Die Erfolge unseres Unternehmenskulturprozesses sind im Herbst 2024 deutlich sichtbar geworden. Mehr als 70 Prozent geben an, dass die KHWE ein sehr guter Arbeitsplatz ist. Wir gehören damit zu den fünf Prozent der bestbewerteten Arbeitgeber Deutschlands in der Kategorie Gesundheits- und Sozialwirtschaft mit mehr als 500 Mitarbeitern“, so Jostes, „und das ist für uns der Ansporn, diesen Weg weiterzugehen.“
Ein weiterer Grund zum Feiern ist das 20-jährige Bestehen der KHWE als Verbund im Kreis Höxter. Im Jahr 2005 fassten die katholischen Trägergemeinschaften der Kranken- und Seniorenhäuser im Kreis Höxter einen zukunftsweisenden Entschluss. Um in Zeiten von Zentralisierung und Ökonomisierung alle Häuser am Leben zu halten, wurde ein Verbund gegründet, in dem sich die Krankenhaus-Standorte in Bad Driburg, Brakel, Höxter und Steinheim gegenseitig unterstützen und ergänzen können. So fiel damals der Startschuss für die gemeinnützige GmbH Katholische Hospitalvereinigung Weser-Egge.
Heute bündelt die KHWE mit dem Klinikum Weser-Egge nahezu alle medizinischen Disziplinen. Zum Verbund gehören darüber hinaus fünf Seniorenhäuser, mehrere Facharztpraxen in zwei Medizinischen Versorgungszentren, ambulante Caritas-Pflegestationen, der Ambulante Hospiz- und Palliativ-Beratungsdienst im Kreis Höxter, ein Therapiezentrum sowie ein Bildungszentrum für Gesundheitsberufe. Das Tochterunternehmen KWE Service mit Sitz in Steinheim kümmert sich um die Speisenversorgung, Logistik sowie um die Gebäude- und Sterilgutreinigung.
Die Wurzeln der KHWE reichen bis ins 13. Jahrhundert zurück. Bereits am 25. Dezember 1302 wurde der Altar des damaligen Heilig-Geist-Hospitals in Brakel von Bischof Otto von Paderborn geweiht. Urkundlich wird das Hospital erstmals in einer Schlichtungsurkunde vom 4. Juni 1304 erwähnt. Das Heilig-Geist-Hospital fand somit als erstes der vier Krankenhäuser der KHWE geschichtliche Erwähnung. Christian Jostes: „Dieses Datum kann somit als Beginn unserer Hospitalvereinigung angesehen werden.“ 1849 wurde schließlich das St. Vincenz Hospital Brakel gegründet und bis 1973 am Ostheimer Tor betrieben. Dort befindet sich heute das St. Antonius Seniorenhaus. Heute steht das St. Vincenz Hospital an der Danziger Straße, mit der Zentralverwaltung der KHWE sowie dem Bildungszentrum und der Zentrale Sterilgut-Versorgungsabteilung nebenan.
Die KHWE ist mit 3200 Mitarbeitern aus 60 Nationen, zwölf Konfessionen und mehr als 135 Berufsgruppen der größte Arbeitgeber und Ausbildungsbetrieb im Kreis Höxter. „Unsere Geschichte und unser Versorgungsauftrag verpflichtet uns, für die Menschen in der Region da zu sein. Gleichzeitig zeigt unsere Gegenwart, wie lebendig und zukunftsfähig wir als KHWE aufgestellt sind“, betont Jostes.