Mit einem bunten Festprogramm wurde am 6. Juli das Doppeljubiläum „100 Jahre Sachsenklause“ und „100 Jahre Sachsenring“ gefeiert. Das Wetter hatte ein Einsehen und der Regen hielt sich weitgehend zurück.
Der offizielle Startschuss fiel um 9 Uhr am Lünnemannstein zur 18 Kilometer langen Sachsenring-Wanderung rund um Bad Driburg. Die 46 Wanderer zeigten sich begeistert von der abwechslungsreichen Strecke und den herrlichen Ausblicken auf die Stadt und ihre Umgebung.
Nach etwa acht Kilometern erreichte die Gruppe den ersten Haltepunkt am historischen Stellwerk „Bad Driburg Do“ in der Brakeler Straße. Hier hatten einige ehrenamtliche Mitglieder der Bad Driburger Eisenbahn-Freunde e.V. liebevoll eine Getränkestation und Sitzmöglichkeiten vorbereitet. Alle Wanderer waren sehr dankbar für diese Betreuung. Das Stellwerk war zur kurzen Besichtigung geöffnet und zog das Interesse vieler auf sich. „Zwischen dem Heimatverein und uns besteht eine gute Zusammenarbeit“, erzählte der Vorsitzende der Bad Driburger Eisenbahn-Freunde Georg Böddeker.
Weitere Wanderer nutzten die Möglichkeit und schlossen sich der Gruppe an. „Wanderbereitschaft herstellen“, forderte Wanderwart Matthias Weskamp um 11 Uhr. Noch zehn Kilometer lagen vor ihnen – vorbei am Arboretum, am Rosenberg, dem Reelser Kreuz und der Marienkapelle. Gegen 13.45 Uhr traf die Gruppe an der Sachsenklause ein, wo sie unter Applaus der Gäste empfangen wurden. „Wir hatten eine erlebnisreiche Wanderung in einer tollen Gemeinschaft. Der Regenschauer hat uns nichts ausgemacht“, so eine Wanderin - zwar etwas erschöpft, aber glücklich.
Ein besonderes Andenken wurde zum Jubiläum herausgegeben: eine Anstecknadel mit dem Symbol des Sachsenrings – ein weißes „S“ auf schwarzem Grund. Irmgard Trompeter und Annette Skrzipczyk verkauften dieses Erinnerungsstück auf dem Festgelände, das mit Wimpeln geschmückt war.
Renate Mügge als Vorsitzende des Heimatvereins Bad Driburg e.V. begrüßte alle sehr herzlich. Zu den Festgästen zählten unter anderem die stellvertretende Landrätin Magdalena Volmert, Bürgermeister Burkhard Deppe, Detlef Gehle als stellvertretender Bürgermeister, MdL Matthias Goeken, Altbürgermeister Heinrich Brinkmöller, Andrea Gründer als Geschäftsführerin der Touristik GmbH, Karin Rosemann als Stadtheimatpflegerin, Kreisheimatpfleger Hans-Werner Gorzolka sowie Werner Hoppe als Ehrenmitglied des Eggegebirgsvereins. Der Seniorchef der Sachsenklause Helmut Sohnius äußerte in seinen Grußworten seine Freude über das Jubiläum. Von 1970 bis 2010 war er der Betreiber der Sachsenklause gemeinsam mit seiner Frau Elisabeth. Seit 2010 ist sein Sohn Frank Pächter und sorgt gemeinsam mit seinem Team für die Gäste. Sein Neffe Paul war auch am Festtag aktiv im Einsatz. „Die Arbeit hier oben macht mir viel Freude“, so der 25-Jährige.
Die Festrede hielt Bürgermeister Burkhard Deppe, der das Engagement des Heimatvereins Bad Driburg e.V. hervorhob und für die Arbeit dankte. Ein gläsernes Jubiläumspräsent der Stadt Bad Driburg übergab der Bürgermeister an Helmut Sohnius.
Die stellvertretende Landrätin Magdalena Volmert überreichte eine Urkunde des Kreises Höxter und hob in ihren Grußworten die Bedeutung von Heimatpflege, Tradition und dem Erhalt der Natur hervor. Besonderer Dank galt dem Heimatverein Bad Driburg e.V. für sein herausragendes Engagement, das vielen Wanderern und Gästen zugutekommt.
Auch Dr. Udo Stroop, Vorsitzender des Eggegebirgsvereins, war unter den Ehrengästen und erinnerte an die Anfänge der Vereinsgeschichte. Er würdigte die große Bedeutung des Sachsenrings für die regionale Wanderkultur.
„Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen.” - Johann Wolfgang von Goethe.
Für Unterhaltung sorgte die Tanzgruppe der Deutschen Wanderjugend (DWJ) aus Dringenberg. Zahlreiche Helferinnen und Helfer trugen zum Gelingen des Festes bei – unter anderem mit der Versorgung durch Bratwurst und Getränke. Einige Besucher nutzten die Gelegenheit, den 1904 erbauten Kaiser-Karls-Turm mit seinen 80 Stufen zu besteigen – ein Wahrzeichen der Region. Der Regen setzte erst gegen Ende der Veranstaltung ein – bis dahin blieb das Wetter erfreulich stabil. Renate Mügge, zeigte sich sichtlich erleichtert und dankbar: „Viele helfende Hände haben dieses Fest ermöglicht.” Ihr besonderer Dank galt Frank Willeke, der das Fest technisch absicherte.
„Möge das Haus schon bald noch viele viele Jahre herabschauen auf die Täler und Höhen des Nethegaus, auf unser geliebtes Driburg auf ein glückliches und gesegnetes Vaterland.” So steht es in der Grundstein-Urkunde der Sachsenklause vom 7. Mai 1925.
Frisch auf.