Urban Sketching von Nicole Drude im Rathaus Bad Driburg | OWZ zum Sonntag

Veröffentlicht am 17.06.2025 17:44

Urban Sketching von Nicole Drude im Rathaus Bad Driburg

Künstlerin Nicole Drude stellt im Rathaus Bad Driburg aus. (Foto: privat)
Künstlerin Nicole Drude stellt im Rathaus Bad Driburg aus. (Foto: privat)
Künstlerin Nicole Drude stellt im Rathaus Bad Driburg aus. (Foto: privat)
Künstlerin Nicole Drude stellt im Rathaus Bad Driburg aus. (Foto: privat)
Künstlerin Nicole Drude stellt im Rathaus Bad Driburg aus. (Foto: privat)

Die Umgebung detailgetreu mit dem Auge und schnellem Pinselstrich erfassen, das ist die Methode des Urban Sketching. Unter dem Titel ,,Heimatliebe – Bad Driburg skizziert“ sind die Ergebnisse dieser Aquarell-Studien aus dem Stadtbild der Kurstadt von Nicole Drude jetzt in einer Ausstellung im Rathaus zu sehen.

Mit dieser Schau bedankt sich die bildende Künstlerin und Lyrikerin für die Auszeichnung mit einem der drei vergebenen Heimatpreise in 2024. Üblicherweise arbeitet sie in ihrem Atelier in einer Technik, die einen langwierigen und aufwändigen Trocknungsprozess durchläuft, drei solcher Arbeiten sind auch zu sehen. Zeit zu haben scheidet jedoch aus, wenn man in der freien Landschaft vor dem Motiv malt. Sonne, Wind, einsetzender Regen wirken sich auf das Ergebnis aus. Lebhafte Eindrücke übertragen die Stimmung des jeweiligen Ortes unmittelbar auf das weiße Blatt. Der Ort malt sich in das fertige Bild mit ein, nicht nur, wenn Kinder beim Spielen am Spielplatz an der Mühlenpforte über die Bilder hinweg laufen. Oder ein Mädchen mit seinem Rollstuhl in schnellem Tempo durch die Tulpenshow im Gräflichen Park fährt, und für den Pinsel kaum zu erfassen ist.

,,Es war für mich wichtig, nach dem ich in 2022 in Hamburg zu Modefotos aus Magazinen gearbeitet hatte, jetzt meine Wahrnehmung an Veduten meiner Heimatstadt zu schärfen“, so die Künstlerin. Veduten meint dabei Ansichten, die einen Wiedererkennungswert haben und Menschen beim Wiedererkennen eine Freude machen. Besonders am Herzen liegt ihr eine Ansicht eines Laternenumzuges am Alten Markt vom Dezember 2023, vor Ort gesehen und im Atelier komponiert. Die anderen im Rathaus gezeigten Arbeiten in Plein Air Malweise, also direkt im Gelände geschaffen, hätten eine Brücke gebildet, zu weiteren Arbeiten im Atelier, die im Laufe des Jahres 2023 in völlig neuer Malweise entstanden sind. ,,Damit habe ich einen Durchbruch in meiner Technik erzielt“, so Nicole Drude, die malerisch vielfältig experimentiert.

Erfreuen die Ansichten, die im Rathaus der Stadt Bad Driburg zur Zeit zu sehen sind, vor Allem Einheimische und Gäste der Stadt, hat sich der Wirkungskreis der Künstlerin mit ihrem Hauptschaffen in der von ihr entwickelten Aquarelltechnik > un jeter< mittlerweile auch überregional ausgeweitet. Dies bedeutet frei übersetzt >ein Dahin-geworfenes<.

Nach ihrem frühen Erfolg bei Art Olympia in Tokio 2015 wurden ihre Werke 2024/25 bei einer großen Überblicksschau zu Kunst aus der Region Westfalen im Gustav-Lübcke-Museum in Hamm von der Jury fachkundig ausgewählt und gezeigt. ,,Mir ist das Standbein in meiner Heimatstadt und der Region sehr wichtig“, so die Aquarellistin. Ihre Bilder von Bad Driburg sollen für jeden zugänglich sein, auch Neulinge in Sachen Kunst sind herzlich eingeladen zu schauen und zu entdecken. Von ganz klein bis ganz groß ist für jeden etwas zu finden, was das Auge einlädt sich zu erfreuen. Ob nun das schöne Mädchen in der Blumenwiese der Südstadt, der Stadtpark mit seinen Blühwiesen, das satte Gelb eines Rapsfeldes auf der Egge, altvertraute Ansichten aus dem Gräflichen Park: sie alle wollen entdeckt werden.

Die Ausstellung ist bis zum 11. Juli zu den Öffnungszeiten der Stadtverwaltung zu sehen. Die Künstlerin wird am Donnerstag, 10. Juli, ab 16 Uhr noch einmal persönlich anwesend sein, um Interessierte zu begrüßen, die die gut besuchte Vernissage verpasst haben, um Fragen zu beantworten und sich auszutauschen. ,,Ich freue mich schon darauf, zu fachsimpeln“, so die Künstlerin, ,,die Driburger kennen ihre Stadt und ich lerne immer wieder gern neue Anekdoten kennen“. Und die Bilder, die angeregt durch das Heimatpreis-Projekt in völlig neuer Technik entstanden sind? Sie bilden quasi die offizielle Signature-Linie der Künstlerin für die Fachwelt. Mit ihnen hat sich Nicole Drude zu einem wichtigen regionalen Kunstwettbewerb vorgestellt und hofft nun auf ein positives Ergebnis.

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