Der Gedenktag an die Opfer des NS-Regimes ist von den Vereinten Nationen auf den 27. Januar festgelegt. Im Landkreis Holzminden wurde er am jeweils darauffolgenden Sonntag aus den Ehrenfriedhof bei Holzen ausgerichtet. In den letzten drei Jahren konnte der Gedenktag nicht stattfinden. Erst hatten Wildschweine dem Freihof so zugesetzt, dass eine würdige Erinnerungszeremonie gefahrlos kaum möglich schien. Dann verhinderte die Pandemie auch noch das übliche anschließende Treffen im Holzener Dorfgemeinschaftshaus. Doch mittlerweile ist der Ehrenfriedhof aufwendig saniert und die Gefährdung durch eine Corona-Ansteckung überschaubar. Deshalb laden der Landkreis Holzminden, die Gemeinde Holzen und der Heimat- und Geschichtsverein (HGV) gemeinsam zu der Gedenkveranstaltung am 29. Januar auf dem Ehrenfriedhof und einem anschließenden Vortrag in Holzen ein.
Der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus ist in Deutschland seit 1996 ein bundesweiter, gesetzlich verankerter Gedenktag. Er wurde am 3. Januar jenen Jahres durch Proklamation des damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog eingeführt und auf den 27. Januar festgelegt. An diesem Tag im Jahr 1945 wurden die Überlebenden des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau und der beiden anderen dortigen Vernichtungslager von der nach Westen vordringenden Roten Armee befreit. Die Versammlung der Vereinten Nationen hatte denselben Tag dann 2005 auch zum Internationalen Tag des Gedenkens an alle Opfer des Holocaust erklärt.
In diesem Jahr findet am Sonntag, 29. Januar, um 14.30 Uhr auf dem Ehrenfriedhof die Kranzniederlegung statt. Die anschließende Ansprache hält der Bürgermeister der Stadt Holzminden, Christian Belke. Im Anschluss um ca. 15.30 Uhr referiert Dr. Peter Schulze im Dorfgemeinschaftshaus Holzen über jüdische Friedhöfe in Niedersachsen. Schulze ist Historiker und hat sich besonders mit dem jüdischen Leben im Hannoveraner Raum beschäftigt.
Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.