NRW-Kulturministerin Ina Brandes nach ihrem Besuch der Welterbestätte in Höxter: „Corvey begeistert mich“ | OWZ zum Sonntag

Veröffentlicht am 24.08.2023 13:22

NRW-Kulturministerin Ina Brandes nach ihrem Besuch der Welterbestätte in Höxter: „Corvey begeistert mich“

Kirchenvorstand Josef Kowalski (von rechts), Standortleiterin Annika Pröbe, Pfarrdechant Dr. Hans-Bernd Krismanek und Verwaltungsleiter Marcus Beverungen begrüßten Ministerin Ina Brandes im Namen der Kirchengemeinde St. Stephanus und Vitus. (Foto: Barbara Siebrecht)
Kirchenvorstand Josef Kowalski (von rechts), Standortleiterin Annika Pröbe, Pfarrdechant Dr. Hans-Bernd Krismanek und Verwaltungsleiter Marcus Beverungen begrüßten Ministerin Ina Brandes im Namen der Kirchengemeinde St. Stephanus und Vitus. (Foto: Barbara Siebrecht)
Kirchenvorstand Josef Kowalski (von rechts), Standortleiterin Annika Pröbe, Pfarrdechant Dr. Hans-Bernd Krismanek und Verwaltungsleiter Marcus Beverungen begrüßten Ministerin Ina Brandes im Namen der Kirchengemeinde St. Stephanus und Vitus. (Foto: Barbara Siebrecht)
Kirchenvorstand Josef Kowalski (von rechts), Standortleiterin Annika Pröbe, Pfarrdechant Dr. Hans-Bernd Krismanek und Verwaltungsleiter Marcus Beverungen begrüßten Ministerin Ina Brandes im Namen der Kirchengemeinde St. Stephanus und Vitus. (Foto: Barbara Siebrecht)
Kirchenvorstand Josef Kowalski (von rechts), Standortleiterin Annika Pröbe, Pfarrdechant Dr. Hans-Bernd Krismanek und Verwaltungsleiter Marcus Beverungen begrüßten Ministerin Ina Brandes im Namen der Kirchengemeinde St. Stephanus und Vitus. (Foto: Barbara Siebrecht)

Corvey in seiner großen Geschichte, seiner religiösen Bedeutung und auch in seiner Aura als Kraftort erfahrbar machen: Mit diesem Grundanliegen ihres Wirkens machte die Kirchengemeinde St. Stephanus und Vitus jetzt die NRW-Kulturministerin Ina Brandes (CDU) vor Ort in der 1200 Jahre alten ehemaligen Benediktinerabtei vertraut.
Auf Einladung des heimischen Landtagsabgeordneten Matthias Goeken (CDU) besuchte die Ministerin begleitet von Christdemokraten aus dem Stadt- und Kreisverband Höxter die Welterbestätte am Weserstrand.

Zeitreise zu den Karolingern

An der Doppelturmfassade des Westwerks – dem Gesicht der Welterbestätte – hinaufschauend, vergegenwärtigte Kirchenvorstand Josef Kowalski die Blütezeit des Klosters vom 9. bis 12. Jahrhundert und seine Leuchtkraft als Ausgangspunkt zur Missionierung. Corvey sei mit seiner Bibliothek, seinem Skriptorium und seiner Klosterschule aber auch ein Ort der Bildung gewesen. Und auch als Wirtschaftszentrum habe die Abtei Einfluss gehabt. Die Übertragung großer Güter habe das Kloster in die Lage versetzt, Hofhaltung zu betreiben. Etwa 100 Herrscherbesuche seien für die Blütezeit überliefert. „Das alles drückt das Westwerk aus“, stellte Josef Kowalski das Baudenkmal als steingewordenes Zeugnis einer großen Geschichte in den Mittelpunkt.

Virtuell gestütztes Kirchenerlebnis

Wie die Kirchengemeinde den Menschen die besondere Bedeutung und die Singularität dieses großen Klosterortes zeitgemäß vermitteln möchte, erläuterte Annika Pröbe den Gästen. In der Erdgeschosshalle des Westwerks stellte sie die geplante Filmprojektion zur Geschichte des Klosters auf der eigens eingebauten intelligenten Glaswand zwischen Westwerk und barocker Abteikirche vor. Die spannende Zeitreise gipfelt in der Visualisierung der untergegangenen karolingischen Basilika und ist der Einstieg für die virtuelle Erkundung des Johanneschores in seiner ursprünglichen Ausgestaltung.
Dieses besondere Erlebnis ist schon jetzt möglich. Auf dem Bildschirm eines Tablets, das die Besucher bei Führungen in die Hand bekommen, erblüht die Emporenkirche im Obergeschoss des Westwerks an authentischer Stelle in ihrer karolingischen Ausgestaltung neu. „Augmented Reality“ (erweiterte Realität) macht es möglich. Spezialisten des Fraunhofer-Instituts für graphische Datenverarbeitung IGD Darmstadt haben auf Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse die entsprechende App entwickelt. „Diese modernen Technologien bringen in bewegten Bildern und Animationen das, was die Gästeführerinnen und -führer mit Worten beschreiben, zum Leuchten. So können wir das Welterbe Corvey einem großen Publikum zeitgemäß erschließen“, sagt Annika Pröbe. Ministerin Ina Brandes nahm das Tablet zur Hand und war beeindruckt.
Das multimediale Angebot ist ein Baustein zur Weiterentwicklung der Welterbestätte, die sich die Kirchengemeinde Corvey und das Herzogliche Haus auf die Fahnen geschrieben haben.

Dauerausstellung wird modernisiert

Ein weiteres Glanzlicht kündigte Kirchenvorstand Josef Kowalski für den Saisonstart 2024 an: Dann geht die neu konzipierte Dauerausstellung „Das Jahrtausend der Mönche – Von der Gründung Corveys bis zum Goldenen Zeitalter“ in den Räumen des Schlosses an den Start. Unter der Ägide von Professor Dr. Christoph Stiegemann erlebt die Präsentation einen durchgreifenden Relaunch. Moderne Medien kommen zum Einsatz. Kostbare Leihgaben der Kirchengemeinde werden frisch restauriert in Szene gesetzt. Der Rundgang ist eine Zeitreise von den Anfängen der ersten Kirchengründung bis zur neuen Blüte nach dem Dreißigjährigen Krieg: dem goldenen Zeitalter der Fürstäbte, das mit der Säkularisation endete.

Barrierefreier Zugang in Planung

Vor Ort auf dem Friedhof erläuterten die Gastgeber der Ministerin schließlich ein Bauprojekt, das die Fortentwicklung der Welterbestätte abrundet: die barrierefreie Erschließung des Johanneschors von den an das Westwerk angrenzenden Domänengebäuden aus. Geplant sind ein Aufzug und eine Treppenanlage, über die die Emporenkirche aus karolingischer Zeit zu erreichen sein soll. Bauherr ist das Herzogliche Haus. Dorothee Feldmann, Direktorin Immobilien- und Kulturverwaltung, betreut das Bauprojekt federführend. Abgeschlossen sein soll es zum Saisonstart 2025.

Förderer Corveys

Seine Freude an dem, was in Corvey geschieht, hätte auch der 2012 verstorbene frühere Landrat des Kreises Höxter, Hubertus Backhaus, betonte Josef Kowalski abschließend. Backhaus sei ein ganz wesentlicher Initiator der Welterbeentwicklung gewesen. Und: Als Gründungsvorsitzendem des Fördervereins „CHORUS“ zur Rettung der Andreas-Schneider-Barockorgel sei es ihm mitzuverdanken, dass das kostbare Instrument nach umfassender Restaurierung wieder erklingen kann.
Ministerin Ina Brandes hat Corvey ins Herz geschlossen. „Das ehemalige Benediktinerkloster begeistert mich mit seiner unvergleichlichen Geschichte“, resümierte sie nach dem Besuch auf ihren Social-Media-Kanälen.

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