Preis des Barons geht an Hape Kerkeling | OWZ zum Sonntag

Veröffentlicht am 21.10.2025 11:18, aktualisiert am 29.10.2025 13:11

Preis des Barons geht an Hape Kerkeling

Münchhausenpreisträger Hape Kerkeling sowie der Baron von Münchhausen, verkörpert durch Adolf Hahn. (Foto: Thomas Göbert)
Münchhausenpreisträger Hape Kerkeling sowie der Baron von Münchhausen, verkörpert durch Adolf Hahn. (Foto: Thomas Göbert)
Münchhausenpreisträger Hape Kerkeling sowie der Baron von Münchhausen, verkörpert durch Adolf Hahn. (Foto: Thomas Göbert)
Münchhausenpreisträger Hape Kerkeling sowie der Baron von Münchhausen, verkörpert durch Adolf Hahn. (Foto: Thomas Göbert)
Münchhausenpreisträger Hape Kerkeling sowie der Baron von Münchhausen, verkörpert durch Adolf Hahn. (Foto: Thomas Göbert)

Bei der 24. Verleihung des Münchhausen-Preises wurde Hape Kerkeling zum Preisträger auserkoren. Mit ihm zeichnet die Münchhausenstadt Bodenwerder einen der berühmtesten und erfolgreichsten deutschsprachigen Unterhaltungskünstler aus.

Kerkeling, der unter anderem als Comedian, Autor, Sänger, Fernsehmoderator, Kabarettist, Synchronsprecher, Schauspieler und Regisseur grandiose Erfolge feiern konnte, wurde 1964 in Recklinghausen geboren und wuchs dort auf. Heute lebt er in Köln und in Italien. Zu seinen besonderen Stärken gehört die Darstellung unterschiedlicher Figuren wie Hannilein, Siegfried Schwäbli, Rico Mielke, Uschi Blum, Evje von Dannen oder Horst Schlämmer. Seine Kunst der Beherrschung unterschiedlicher Dialekte trägt dabei wesentlich zum Erfolg dieser Parodien bei.

Auch als Sänger versteht es Hape Kerkeling sein Publikum zu begeistern. Sein Lied „Das ganze Leben ist ein Quiz”, das von Achim Hagemann, seinem Freund aus Kindertagen und langjährigem Begleiter auf der Bühne und vor der Kamera komponiert wurde, gehört mittlerweile zu den bekanntesten Unterhaltungsliedern im deutschsprachigen Raum. Neben seiner Arbeit für das Fernsehen ist Kerkeling auch als Drehbuchautor, Produzent, Regisseur, Schauspieler und Synchronsprecher mit großem Erfolg tätig.

Von seiner ersten Auszeichnung, dem „Passauer Scharfrichterbeil”, das er 1983 im Alter von 19 Jahren entgegennehmen durfte, bis zum Münchhausen-Preis 2025 hat Hape Kerkeling so ziemlich alles, was es an Preisen und Auszeichnungen in unserem Land zu verleihen gibt, erhalten. Dazu zählen unter vielen anderen die „Goldene Kamera”, der „Bambi”, der „Deutsche Fernsehpreis”, der „Adolf-Grimme-Preis” und der „Deutsche Comedypreis”.

„Hape Kerkeling ist der würdige Erbe des legendären Lügenbarons, ein moderner Münchhausen, der mit Sprachwitz, Fantasie und überbordender Kreativität neue Welten erschafft”, so die Begründung der Jury. Wie der berühmte Baron hebt er die Grenzen zwischen Realität und Fiktion auf, indem er mit pointierter Übertreibung und schillernder Persiflage die Wirklichkeit spiegelt und zugleich überhöht. Erstmals gelang ihm dieses in „Känguru”, der bahnbrechenden Mutter aller öffentlichrechtlichen Comedy-Shows. Kerkeling hat nicht nur mit seinen legendären Parodien – von Königin Beatrix bis Horst Schlämmer – die Kunst der Täuschung zur Meisterschaft erhoben, sondern auch völlig neue Ausdrucksformen geschaffen, die in ihrer Mischung aus Satire, Unterhaltung und geistreichem Schabernack einzigartig sind.

Selbst blaublütig im Ursprung ist er ein Wortzauberer, der vor keiner Autorität einen Diener macht; ein Narr im besten Sinne, der sein Publikum mit unerwarteten Wendungen und sprachlichen Neuschöpfungen zum Staunen bringt. Sprache, die dann in den Alltagswortschatz der Menschen übergeht, wie zum Beispiel „Ich bin dann mal weg”, „Ich hab´ Rücken” oder „Lecker Mittagessen”.

Wie der Baron von Münchhausen zieht er sich immer wieder in kleinen wie großen Krisen selbst am eigenen Schopf aus der Realität – sei es als falscher Kandidat in „Total Normal” oder als unermüdlicher Pilgerer auf dem Jakobsweg in „Ich bin dann mal weg”. Seine Kunst ist eine Hommage an das Spiel mit Tarnung und Wahrheit, an die große Erzählkunst und den Mut zur maßlosen Übertreibung.

Der Münchhausen-Preis

Der Münchhausen-Preis der Stadt Bodenwerder zeichnet Personen mit besonderer Begabung in Darstellungs- und Redekunst, Fantasie und Satire aus. Er wurde im Münchhausenjahr 1997 anlässlich des 200. Todestages des historischen Hieronymus Carl Friedrich Freiherr von Münchhausen gestiftet und wird seitdem in der Münchhausenstadt Bodenwerder verliehen.

Zu den bisherigen Preisträgern zählen einschlägig bekannte Persönlichkeiten wie Evelyn Hamann, Tony Marshall, Dr. Eckart von Hirschhausen, Annette Frier oder Helge Schneider.

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