Bürgermeister Tobias Scherf betont die Bedeutung eines konstruktiven Miteinanders bei der Gestaltung der Innenstadt und mahnt zu einem verantwortungsvollen Umgang mit investitionsbereiten Unternehmern. „Ich stehe für einen offenen, respektvollen Dialog mit allen, die in unsere Stadt investieren und ihre Entwicklung mitgestalten möchten. Dazu gehört auch ein wertschätzender Umgang – unabhängig von parteipolitischen Interessen.“
Die Hansestadt Warburg muss – gerade mit Blick auf private Investitionen in der Kernstadt – attraktive und klare Rahmenbedingungen bieten, ohne dabei das historische Stadtbild aus dem Blick zu verlieren. „Es geht nicht um ein Entweder-oder, sondern um kluge Lösungen, die das historische Erbe bewahren und zugleich neuen Wohnraum und städtebauliche Qualität ermöglichen“, erklärt Bürgermeister Tobias Scherf.
Er kritisiert, dass durch die jüngsten politischen Diskussionen im Ausschuss ein falsches Signal an Investoren gesendet wurde. Insbesondere der geplante Umbau des Hauses Drawe sei ein Beispiel für ein Projekt, das sensibel mit der vorhandenen Bausubstanz umgeht und zugleich dringend benötigten Wohnraum schafft. Trotz einzelner Abweichungen von einer über 40 Jahre alten Satzung fügt sich der Entwurf überzeugend in das Altstadtensemble ein. „Es ist falsch, sich aus Prinzip an jede einzelne Formulierung einer alten Satzung zu klammern, wenn die Gesamtwirkung stimmt und das Projekt einen erkennbaren Mehrwert für die Innenstadt bringt.“
Zur Sitzung des zuständigen Ausschusses erklärt Tobias Scherf: „Ich habe als Verwaltungsleiter neutral die Fakten dargestellt und den Ratsmitgliedern damit eine fundierte Entscheidungsgrundlage geliefert. Als Bürgermeister dieser Stadt habe ich aber auch klar gemacht, dass dieses Projekt eine große Chance für Warburg ist.“ Es sei genau der Ansatz, den das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK) vorsieht – nämlich die behutsame Weiterentwicklung unter Wahrung der Identität der Innenstadt.
Kritisch merkt der Bürgermeister an, dass in der Diskussion der CDU-Fraktion offenbar wenig Raum für eine echte inhaltliche Abwägung war. „Wenn eine vorgefertigte Ablehnung eingebracht wird, ohne die Argumente eines erfahrenen Architekten wie Herrn Nolda – früherer Stadtbaurat in Kassel – ernsthaft zu würdigen, dann bleibt ein fader Beigeschmack.“ Die CDU habe damit aus parteipolitischen Erwägungen dem Bürgermeister schaden wollen und eine Chance für Stadtentwicklung vertan.
Gleichzeitig betont Scherf seine Gesprächsbereitschaft: „Selbstverständlich sehe ich – wie auch die CDU – die Notwendigkeit, die bestehende Satzung weiterzuentwickeln. Es geht um den Schutz unserer historischen Innenstadt, aber auch um Anpassungen an die heutigen Herausforderungen.“ Dabei sei klar: „Regeln müssen gelten, aber es braucht auch Ausnahmen, wenn diese gut begründet sind und dem Wohl der Stadt dienen.“
Scherf ruft alle Fraktionen dazu auf, sich von parteipolitischen Taktiken zu lösen und gemeinsam an der Zukunft Warburgs zu arbeiten. „Ich setze mich mit Nachdruck dafür ein, dass Investoren in Warburg auf Verlässlichkeit und partnerschaftliche Zusammenarbeit bauen können. Das ist entscheidend, um unsere Stadt lebendig, attraktiv und zukunftsfähig zu gestalten. Leider zeigen Rückmeldungen, dass sich potenzielle Investoren durch den Umgang einzelner Fraktionen – insbesondere der CDU Warburg – zunehmend verunsichert und abgeschreckt fühlen. Das kann sich langfristig negativ auf die Entwicklungschancen unserer Innenstadt auswirken.“
Ich wünsche mir, dass wir auch nach der Kommunalwahl wieder in ein konstruktives, wirtschaftsfreundliches Miteinander zurückfinden“, so Bürgermeister Tobias Scherf abschließend.