Ehrenamtliche Verstärkung gesucht | OWZ zum Sonntag

Der Ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst Paderborn-Höxter wächst: Seit dem 1. April und 1. Mai sind Johanna Günther und Simone Schäfer Teil des hauptberuflichen Teams. Gemeinsam mit Odilia Wagener und Manuela Rudolph koordinieren nun vier Fachkräfte aus den Bereichen Pflege und Soziale Arbeit die Begleitung von Familien mit Kindern und Jugendlichen, die lebensverkürzend oder lebensbedrohlich erkrankt sind.

Derzeit werden rund 40 Familien in den Kreisen Paderborn und Höxter durch den Dienst begleitet. Die tragende Säule dieser Arbeit sind über 50 Ehrenamtliche, die in der Regel einmal pro Woche für zwei Stunden in den Familien Zeit mit den betroffenen Kindern und Jugendlichen oder deren Geschwistern verbringen. Die Begleitungen orientieren sich, wie alle Angebote, an den individuellen Bedürfnissen der Familie – vom Spaziergang über gemeinsames Spielen oder kreativem Gestalten bis hin zum Besuch von Veranstaltungen. „Durch die oft langjährige Begleitung entsteht eine bereichernde Beziehung. Das melden Ehrenamtliche und Familien immer wieder zurück“, betont Manuela Rudolph.

Doch die Begleitung der Familien ist nur ein möglicher Teil des Engagements: Viele Ehrenamtliche wirken auch in der Öffentlichkeitsarbeit mit – bei Spendenübergaben, Infoständen oder Aktionen, die zur Sichtbarkeit der ambulanten Kinder- und Jugendhospizarbeit beitragen. Denn neben der notwendigen gesellschaftlichen Aufmerksamkeit fehlt es betroffenen Familien oft an Informationen über das kostenlose Angebot durch den Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst, der die Familien ab der Diagnose, im Leben, im Tod und darüber hinaus, begleitet.

„Auch die Vernetzung der Familien untereinander ist ein wichtiges Thema“, sagt Simone Schäfer. So freuen sich die Familien über Familientreffen auf dem Bauernhof, ein Wochenende für Geschwister und regelmäßige Elternfrühstücke, die ebenfalls von Ehrenamtlichen mitgestaltet werden.

Auch Johanna Günther blickt mit Freude auf ihre neuen Aufgaben. Eine Erinnerung aus ihren ersten Tagen bei einem Elternfrühstück habe ihr gezeigt, welche Bedeutung die Begleitung auch für die Kinder und Jugendlichen mit Erkrankung selbst hat: „Eine Mutter erzählte, dass ihr Kind sich immer auf Freitagnachmittag freut, wenn eine ihrer beiden Ehrenamtlichen kommt. Einmal war es zunächst nur der Paketbote, der klingelte – vermutlich wurde noch nie so enttäuscht ein Paket entgegengenommen. Umso größer war dann die Freude, als beim zweiten Klingeln ihre vertraute ehrenamtliche Begleiterin vor der Tür stand.“

Johanna Günther ist zukünftig zuständig für die Familien und Ehrenamtlichen im Kreis Höxter und koordiniert perspektivisch den Aufbau eines neuen Standortes in Brakel. „Aktuell vernetze ich mich aktiv im Kreis Höxter und bin auf der Suche nach geeigneten Räumlichkeiten.“

Sowohl für den Kreis Paderborn wie den Kreis Höxter werden noch weitere Ehrenamtliche gesucht. „Der 90-stündige Kurs, der im August beginnt, ist Voraussetzung, um gut vorbereitet starten zu können“, führt Odilia Wagener aus. „Danach bieten wir neben unserer fachlichen Begleitung als Koordinationsfachkräfte regelmäßige Supervision und Praxisbegleitung an, in der sich Ehrenamtliche auch gegenseitig unterstützen“, ergänzt Simone Schäfer.

„Und wer jetzt denkt: so ein sinnstiftendes Ehrenamt könnte ich mir vorstellen – den laden wir ganz herzlich zu einem Kennenlernen ein. Meldet euch – wir freuen uns!“, fügt Manuela Rudolph hinzu.

Kontakt aufnehmen können sowohl interessierte Ehrenamtliche als auch betroffene Familien unter Tel. 05251/3988798 oder Mail: paderborn@deutscher-kinderhospizverein.de. Weitere Infos unter www.akhd-paderborn-hoexter.de.