Mit dem Smartphone ins Jobcenter | OWZ zum Sonntag

Veröffentlicht am 03.06.2025 10:56

Mit dem Smartphone ins Jobcenter

Langzeitarbeitslose erproben neue App in VHS-Projekt. (Foto: privat)
Langzeitarbeitslose erproben neue App in VHS-Projekt. (Foto: privat)
Langzeitarbeitslose erproben neue App in VHS-Projekt. (Foto: privat)
Langzeitarbeitslose erproben neue App in VHS-Projekt. (Foto: privat)
Langzeitarbeitslose erproben neue App in VHS-Projekt. (Foto: privat)

Kann digitale Bildung dabei helfen, Barrieren abzubauen und neue Perspektiven zu schaffen? Die Volkshochschule Höxter-Marienmünster zeigt mit einer besonderen Maßnahme für Langzeitarbeitslose, wie das gelingen kann. Im Rahmen einer sogenannten Arbeitsgelegenheit (AGH) beschäftigen sich die Teilnehmenden intensiv mit digitalen Themen, erarbeiten sich neues Wissen und erweitern damit die Möglichkeiten zur digitalen Teilhabe.

Aktuell setzt sich die Gruppe mit der „Jobcenter-App“ auseinander. Diese App ermöglicht es Nutzerinnen und Nutzern, mit dem Jobcenter online zu kommunizieren, Anträge zu stellen oder Unterlagen hochzuladen – ein Schritt hin zu mehr Selbstständigkeit und Flexibilität im Alltag der Arbeitssuchenden. Die Teilnehmer der AGH sind der Frage nachgegangen, ob es funktioniert, wie kompliziert die Nutzung der App ist und ob auch Menschen mit geringer digitaler Kompetenz einen Vorteil von der App haben.

Die Projektteilnehmenden haben die App nicht nur getestet, sondern auch ein ausführliches Tutorial mit Bildern erstellt, das anderen Betroffenen den Einstieg erleichtern soll. „Gerade für Menschen, die lange nicht im Arbeitsleben standen, können digitale Tools zunächst eine Hürde darstellen“, erklärt die Projektleitung der VHS. „Unser Ziel ist es, diese Hürden gemeinsam zu überwinden.“

Das Fazit der Tester fällt gemischt aus: Einerseits sei die App nützlich, weil Informationen direkt und ohne Verzögerung ankommen und Nachrichten direkt an den persönlichen Berater gesendet werden können. Auch Hinweise zu aktuellen Veranstaltungen werden gegeben. Andererseits seien die Registrierung und Einrichtung der App kompliziert. „Ohne digitales Vorwissen ist das eine echte Herausforderung“, heißt es von einer Teilnehmerin. Aber „gerade wer keinen PC zu Hause hat, profitiert von der App – das Smartphone hat man schließlich immer dabei.“

Das Tutorial ist auf der projekteigenen Website der AGH (www.spartipps-hx.de) veröffentlicht. Die Seite zeigt, wie praxisnah und engagiert die Gruppe arbeitet und wie wichtig es ist, digitale Kompetenzen zu fördern. Das Projekt der Volkshochschule zeigt beispielhaft, wie Bildung neue Zugänge schafft – nicht nur zur digitalen Welt, sondern auch zur gesellschaftlichen und beruflichen Teilhabe.

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