Die Poller Fähre muss ab Dienstag, 17. Januar, ihren Betrieb für einige Wochen einstellen. Das sogenannte Fährzeugnis ist abgelaufen, das ihr vom Wasserschifffahrtsamt immer jeweils für fünf Jahre ausgestellt wird. Nach Ablauf dieser Frist muss die Fähre von Grund auf überprüft und etwaige Verschleißteile ausgetauscht werden. Für die Wartungsarbeiten muss die antriebslose Fähre im Schubverband zu einem Trockendock nach Minden geschleppt werden.
„Wir rechnen damit, dass die Ausfallzeit um die sechs Wochen dauern wird“, erklärt der Bereichsleiter der Straßenmeisterei, Jürgen Twele den Sachverhalt. Der Zeitraum hänge davon ab, wie schnell die entsprechenden Fachfirmen arbeiteten und wie viele Ersatzteile tatsächlich benötigt würden. „Üblicherweise müssen die Teile an den Bollbrücken, die bei jedem Anlanden beansprucht werden, ausgetauscht werden“, beschreibt Twele die Arbeiten. In fünf Jahren seien eine Menge von Bremsvorgängen zum Auf- und Abladen der Personen, Zweiräder und Kraftfahrzeuge nötig gewesen. Deshalb sei davon auszugehen, dass einiges ersetzt werden müsse. Auch die Ketten und Kettennüsse an den Winden, die zur Steuerung der Fähre dienen, würden neben etlichen anderen Kleinteilen an und auf der Fähre begutachtet und bei Bedarf ausgetauscht. Für die erneute Zulassung müsse schließlich auch die verbliebene Dicke der Planken des Fährkörpers gemessen und entsprechend dokumentiert werden, so der Leiter der Straßenmeisterei.
Allein der Transport nach Minden, wo die nächste Werft zu finden ist, dauere knapp vier Tage. „Dies Aufgabe wird von einem externen Schubboot erledigt“, sagt Jürgen Twele, denn die Fähre habe ja keinen Motor, sondern werde beim Übersetzen von der Strömung des Flusses angetrieben und nur von den über der Fähre hängenden Gierseilen in der Spur gehalten.
Ursprünglich war der Abtransport für den „Fähren-TÜV“ schon vor Weihnachten geplant, aber der niedrige Wasserstand hatte eine frühere Überführung verhindert. Bis zum Beginn der Osterferien und damit zum Beginn der Saison, hofft Jürgen Twele, sollte die Fähre aber wieder an ihrem angestammten Platz ihren Dienst verrichten. „Letztendlich“, so Twele, „sind wir aber immer darauf angewiesen, dass in Minden alles schnell und problemlos abgewickelt wird.“ Beim letzten Mal im Jahr 2018 war die Fähre erst kurz vor Ostern am 28. März wieder in Betrieb gegangen, weil die abschließende Genehmigung der Bundes- Wasser- und Schifffahrtsverwaltung noch ausstand.