Im Rahmen der bundesweiten Wochen der seelischen Gesundheit fanden im Kreis Höxter zahlreiche Aktionen rund um das Thema psychische Gesundheit statt. Unter dem Motto „Lass Zuversicht wachsen – psychisch stark in die Zukunft“ wurde zu Veranstaltungen eingeladen, die das Bewusstsein für seelisches Wohlbefinden stärken und Wege zu mehr Offenheit im Umgang mit psychischen Erkrankungen aufzeigen sollten.
Ein Highlight war die kostenfreie Filmvorführung „Expedition Depression“ im Kino Bad Driburg, die vor kurzem stattfand und rund 30 Besucher anzog.
Zu Beginn der Veranstaltung begrüßte Sabine Heinemann, Abteilungsleiterin der Abteilung Gesundheitsvorsorge beim Kreis Höxter, die Gäste und stimmte sie auf den Abend ein. Danach wurden die Zuschauer eingeladen, über das interaktive Tool Mentimeter an einer kurzen Umfrage per Smartphone teilzunehmen. Die Ergebnisse wurden sofort auf der Leinwand dargestellt. Gefragt wurde unter anderem, wie die Gäste auf die Veranstaltung aufmerksam geworden waren sowie nach der Altersstruktur des Publikums. Außerdem konnten die Teilnehmenden Wünsche und Anregungen für die nachfolgende Diskussion äußern.
Im Mittelpunkt des Films stehen fünf junge Erwachsene. Die Laiendarsteller Christoph, Jacqueline, Christoph, Julia und Charis sind selbst an Depression erkrankt. Gemeinsam begeben sie sich auf einen Roadtrip durch Deutschland, um Antworten auf Fragen rund um die Erkrankung zu finden. Ihre Reise startet im thüringischen Niederdorla, dem geografischen Mittelpunkt Deutschlands – ein symbolischer Ort für den Beginn einer Suche nach innerem Gleichgewicht und Orientierung.
Der Film kam bei den Zuschauern sehr gut an. Besonders eindrucksvoll war die Alpenwanderung, die stellvertretend für die Mühen und Erfolge auf dem Weg aus der Depression stand.
Nach der Filmvorführung standen Steffani Schröder-Czornik, Leiterin des sozialpsychiatrischen Dienstes beim Caritasverband für den Kreis Höxter e. V. und Dr. Thomas Temme vom Gesundheitsdienst des Kreises Höxter für Fragen des Publikums zur Verfügung und gaben fachkundige Einblicke. Besonders bewegt zeigte sich eine Zuschauerin über den letzten Satz des Films: „Es ist wichtig, einen zu finden, der einem zuhört.“ In der Gesprächsrunde sprachen einige Zuschauer auch offen über aktuelle Herausforderungen im Alltag: So dauere es oft einige Monate, bis Kinder und Jugendliche einen Therapieplatz in einer Klinik erhielten. Viele betonten, wie schwer es sei, in andere Menschen hineinzuschauen, und wie wichtig es ist, auf Signale im Umfeld zu achten. Gleichzeitig wurde darauf hingewiesen, dass es im Kreis Höxter zahlreiche Selbsthilfegruppen gibt, die wertvolle Unterstützung und Austauschmöglichkeiten bieten.
Veranstaltet wurde der Filmabend vom Kreis Höxter gemeinsam mit verschiedenen Vertreterinnen und Vertretern aus dem Bereich der seelischen Gesundheit.
Noch bis zum 9. November ist im St. Josef Hospital Bad Driburg die Ausstellung „Innere Welten“ zu sehen, die künstlerische Perspektiven auf psychische Erkrankungen zeigt.
Die Grüne Schleife steht für Akzeptanz und Unterstützung von Menschen mit psychischen Erkrankungen. Sie macht psychische Gesundheit sichtbar, baut Vorurteile ab und erinnert daran, Betroffene ernst zu nehmen. Sie wird bei Aktionen und Veranstaltungen zu psychischer Gesundheit getragen, zum Beispiel bei den Wochen der seelischen Gesundheit im Kreis Höxter.