Vor zwanzig Jahren hat die Apothekerin Martina Unger die Marien-Apotheke in Ottbergen übernommen. Seitdem wiesen die fröhlichen, roten Marienkäfer an der Fassade des Gebäudes in der Woort den Weg zu kompetenter fachlicher Beratung, umfassenden Service und freundlichen Gesprächen. Nun muss Martina Unger die Apotheke aus wirtschaftlichen Gründen schließen.
„Nach intensiven Bemühungen gebe ich mich dem System gegenüber geschlagen, kleine Apotheken haben hier keine Zukunft mehr“, sagt die Apothekerin.
Die Arbeits- und Kostenaufwendungen seien in den vergangenen Jahren enorm gestiegen. Die elektronische Patientenakte, die vorgeschriebene Vorratshaltung und schlecht honorierte Notdienste, dazu der Fachkräftemangel und Online-Apotheken, die viele Kunden abwerben - für kleine Apotheken, gerade auf dem Land, werde die Luft immer dünner.
„Trotz intensiver Suche habe ich leider auch keinen Kollegen gefunden, der den Betrieb weiterführt. Somit bleibt mir nur die Schließung“, bedauert Martina Unger den großen Verlust für Ottbergen und Umgebung sehr.
„Es waren wirklich schöne Jahre hier und ich werde mit Sicherheit vieles vermissen“, sagt sie. Das Apotheken-Haus in der Woort ist auch ihr Wohnort, ihre Kinder sind dort aufgewachsen, es war nicht nur Arbeitsstätte, sondern Zuhause. Nun wird es verkauft. „Eigentlich wollte ich bis zu meiner Rente weitermachen, aber nun dreht sich mein Leben noch einmal um 180 Grad, ich werde umziehen und an einem neuen Ort neu anfangen“, erzählt sie.
„Ich danke allen für das uns entgegengebrachte Vertrauen und verabschiede mich mit Wehmut“, wendet sich Martina Unger an alle Kunden, Bekannte und Freunde der Marien-Apotheke.