Studieren in Höxter weiter ermöglichen | OWZ zum Sonntag

Veröffentlicht am 06.06.2025 10:39

Studieren in Höxter weiter ermöglichen

Stellungnahme des „Naturschutzbund-Kreisverband Höxter e. V.“ (NABU), des „Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland“ (BUND) und des „Naturkundlichen Vereins Egge-Weser e.V.“ (NEW) zur ungewissen Zukunft der Hochschule Höxter, 3.6.2025

Wer Natur schützen will, muss von ihr begeistert und fasziniert sein. Egal ob von Fledermäusen, Orchideen, Vögeln, Schmetterlingen, oder einfach nur dem Landschaftsbild. Menschen benötigen dazu Begegnungen mit der Vielfalt der Pflanzen- und Tierwelt und ein Verständnis dafür wie diese zustande kommt. Wo gelingt das besser als in den Kreisen Höxter oder dem Nachbarkreis Holzminden mit ihrer unglaublichen Arten- und Lebensraumvielfalt. Und wo kann bei jungen Menschen die Begeisterung dafür am besten geweckt werden? Am Standort Höxter der Technischen Hochschule OWL, vor allem in den Studiengängen Landschaftsarchitektur oder Umweltwissenschaften.

Seit Jahrzehnten bildet die Hochschule in Höxter Studierende aus und begeistert sie unter anderem für unsere Kulturlandschaft im Kreis Höxter. Ob artenreiche Wiesen, orchideenreiche Kalkmagerrasen, alte Laubwälder oder naturnahe Bäche – die nordrhein-westfalenweit einzigartige Landschaft wird vom Campus Höxter aus erforscht. Im Rahmen von Exkursionen, Studienprojekten oder Abschlussarbeiten erfassen und bewerten Studierende die Landschaft und arbeiten an Schutzkonzepten und naturverträglichen Nutzungen. Und nun? Seit Monaten beobachten NABU, BUND und der Naturkundliche Verein Egge-Weser im Kreis Höxter die geplante Strukturreform der Technischen Hochschule OWL mit größter Besorgnis.

Sollen die Studierenden tatsächlich Richtung Detmold abgezogen werden? Soll künftigen Studierenden der Umweltstudiengänge dieser für Naturschutz und Landschaftsplanung so besondere Lernorte an der Weser genommen werden? Und was passiert dann hier im Kreis? Deutlich weniger junge Menschen im Kreis Höxter, die sich für unsere Natur begeistern lassen und sie in ihrem späteren Berufsleben schützen und weiter entwickeln wollen. Denn sehr viele naturbegeisterte ehemalige Absolventen sind nach dem Studium in der Region geblieben und engagieren sich hier vor Ort haupt-, oder auch ehrenamtlich in den Umweltverbänden und Vereinen. Mit dem Verlust der Lehre in Höxter würde der Nachwuchs auch im vielfach zu Recht hoch gelobten Ehrenamt weiter schwinden.

Die Vorstände des NABU Kreisverbandes Höxter e.V., der BUND-Kreisgruppe Höxter und des NEW e.V. sprechen sich deshalb mit vielen anderen vehement dafür aus, die Lehre der Umweltstudiengänge in Höxter aufrecht zu erhalten und weiter zu entwickeln. Für einen zukunftsfähigen Naturschutz in unserer Region benötigen wir die jungen gut ausgebildeten und engagierten Fachkräfte, die im Verlauf ihres Studiums in Höxter unsere Kulturlandschaft lieben und schätzen gelernt haben.

Daher richten wir den dringenden Appell an die Hochschulleitung und Politik auf Stadt-, Kreis- und Landesebene, konsequent an einer Aufrechterhaltung der Lehre und Forschung am Nachhaltigkeitscampus Höxter zu arbeiten. Das Freilandlabor vor der Haustüre der Hochschule bietet größte Potenziale die Begeisterung junger Menschen für den Erhalt unserer gemeinsamen Lebensgrundlagen zu wecken. Ein solch großes Potenzial darf nicht mit der Begründung aktuell sinkender Studierendenzahlen verspielt werden. Hier trägt die Hochschule, wie auch die Politik eine hohe Verantwortung im Rahmen der Daseinsvorsorge.

Die Vorstände des NABU Kreisverband Höxter e.V., der BUND-Kreisgruppe Höxter und des Naturkundlichen Vereins Egge-Weser e.V.

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