Von Rittern und Bauern bis heute | OWZ zum Sonntag

Veröffentlicht am 04.04.2023 11:36

Von Rittern und Bauern bis heute

Karl-Josef Kruse und Anke Baumgarten präsentieren die Festschrift zum Jubiläum Lütmarsens. (Foto: privat)
Karl-Josef Kruse und Anke Baumgarten präsentieren die Festschrift zum Jubiläum Lütmarsens. (Foto: privat)
Karl-Josef Kruse und Anke Baumgarten präsentieren die Festschrift zum Jubiläum Lütmarsens. (Foto: privat)
Karl-Josef Kruse und Anke Baumgarten präsentieren die Festschrift zum Jubiläum Lütmarsens. (Foto: privat)
Karl-Josef Kruse und Anke Baumgarten präsentieren die Festschrift zum Jubiläum Lütmarsens. (Foto: privat)

Es ist die Begeisterung für sein Heimatdorf Lütmarsen, die Karl-Josef Kruse zu der Idee brachte, die Geschichte dazu aufzuschreiben. Vor mehr als 12 Monaten entstand die Idee, zum Jubiläumsfest ein Buch herauszugeben, welches die ereignisreiche Geschichte des Dorfes wiedergibt. Zu dem Zeitpunkt hatte er schon mehr als 20 Jahre lang Geschichtliches zum Dorf und vor allem zum damaligen Gut in Lütmarsen recherchiert. „Meine Quellen waren sehr vielfältig und ich erweiterte sie nach und nach im Laufe der Jahre“, so Kruse. Zum einen konnte er sich auf die Recherchen des langjährigen Dorf-Chronikers Johann Drüke stützen, der ihm seine Aufzeichnungen übergab. Allerdings gingen diese Recherchen nur bis ins späte 18. Jahrhundert zurück. Um die Zeit davor zu analysieren, wandte sich der pensionierte Bundeswehrsoldat an die Kreis-/Bezirks- und Landesarchive. Aber auch hier waren einige zeitliche Lücken nicht zu schließen. Deshalb knüpfte Kruse Kontakt zum Adelsgeschlecht von Mansberg in Meinbrexen, denn sie hatten eine direkte verwandtschaftliche Linie zum Gut nach Lütmarsen.

Auf dem Rittergut in Meinbrexen wurde er fündig und studierte mittelalterliche Schriften, zum Teil aus dem Jahr 1655. „Es war mitunter schwierig, die Schrift zu lesen, denn sie hatte mit unserer heutigen Art zu schreiben nur wenig zu tun“, erinnert sich Kruse. So entstand über die letzten 20 Jahre ein großer Fundus an nachweislicher Geschichte zu Lütmarsen. Für das Erstellen und Gestalten der Festschrift gelang es, Anke Baumgarten für das Lektorat zu gewinnen. „Ich war sofort Feuer und Flamme, als ich von der Idee hörte, und wollte gerne meine Erfahrung als Lektorin mit einbringen“, so Baumgarten. Beide haben in Teamarbeit die Beiträge, Anekdoten und Geschichten ausgewählt und aufbereitet.

Die Festschrift mit über 100 Seiten ist ein echtes Meisterwerk. Viele Epochen sind anschaulich beschrieben, zum Beispiel der 30-jährige Krieg oder Szenen des täglichen Lebens. Lütmarsen war im Mittelalter der Sitz einer militärischen Landwehrtruppe, die eingesetzt war, die Stadt Höxter und vor allem Corvey an seiner Außengrenze zu schützen. Aus dieser Zeit sind mittelalterliche Lagepläne, aber auch eine Fülle interessanter Fotos der letzten 130 Jahre in der Festschrift. Anekdoten haben ebenso Platz gefunden, zum Beispiel wird verraten, welche Bedeutung alte Lütmarser Familien-Spitznamen haben, die sich bis heute halten. Dank der Unterstützung der Lütmarser Vereine und einzelner Bürger ist die Festschrift zu einem stattlichen Buch herangewachsen.

„Den Lütmarserinnen und Lütmarsern werden wir die Festschrift persönlich per Hausverkauf anbieten“, so Martin Sagel der erste Vorsitzende des Heimatverein. Weitere Exemplare sind dann beim großen Jubiläumsfest vom 29. bis 30. April käuflich zu erwerben. Das Festgelände auf dem Gutshof wird dazu prachtvoll umgestaltet. Es wird neben dem historischen Markt auch ein Bühnenstück mit dem Titel “Lütmarsen im Wandel der Zeit“ aufgeführt.

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