Zu ihrem monatlichen Gespräch über Bücher lädt die Jacob Pins Gesellschaft am Mittwoch, dem 15. Mai, um 19.30 Uhr in das Forum ein. Folgende Bücher werden Wolfgang Avenhaus, Christine Longère und Martina Wiesemeyer vorstellen: Ernst Toller, Eine Jugend in Deutschland; Lindsey Stonebridge, Wir sind frei, die Welt zu verändern (Hannah Arendt); Elizabeth Strout, Am Meer.
Ernst Toller wird 1893 in der damaligen preußischen Provinz Posen als Sohn eines jüdischen Kaufmannspaares geboren. 1939 nimmt er sich in einem New Yorker Hotel das Leben. In seiner 1933 erschienenen Autobiografie „Eine Jugend in Deutschland“ schreibt er über sein schwieriges Leben: Kriegsfreiwilliger im 1. Weltkrieg, 1916 als „kriegsverwendungsunfähig“ entlassen. Er schließt sich der pazifistischen Bewegung an, kämpft für die Räterepublik und wird wegen Hochverrats zu fünf Jahren Festungshaft verurteilt. In dieser Zeit entstehen eine Reihe literarischer Werke, 1933 dann in einem Exilverlag seine erfolgreiche Autobiografie „Eine Jugend in Deutschland“.
Hannah Arendt ist eine der bekanntesten Intellektuellen unserer Zeit. Geboren 1906 in Hannover, aufgewachsen in Königsberg in einem säkularen jüdischen Elternhaus, zeichnete sie sich schon als Kind durch ihr eigenständiges Denken aus. Ihre Flucht aus dem faschistischen Europa endete in den USA, wo sie nach Jahren der Staatenlosigkeit 1951 die Einbürgerung erhielt. 1975 starb Hannah Arendt in New York. Einen großen Bekanntheitsgrad erreichte sie mit ihrem 1964 in deutscher Sprache erschienenen Buch „Eichmann in Jerusalem – Von der Banalität des Bösen“.
Das dritte Buch ist ein Roman der amerikanischen Bestsellerautorin Elizabeth Strout. Sie erzählt darin die Geschichte der bereits aus anderen Roman Strouts den LeserInnen bekannten Lucy Barton, die von ihrem geschiedenen Ex-Mann William eingeladen wird, New York zu verlassen und mit ihm einige Wochen in einem alten Ferienhaus am Meer in Maine zu verbringen. Er möchte sie beide vor einer Ansteckung mit dem grassierenden Corona-Virus schützen. Auf den ersten Blick ist der Roman eine einfache Geschichte in einer schlichten Sprache, doch laut Literaturversteher Denis Scheck „höchste Erzählkunst“.