Demokratie hat in Höxter einen festen Sitz: Das hat das neu geschaffene „Bündnis für Demokratie und Vielfalt Höxter“ klargemacht, mit Taten und Worten. Mitten auf dem Marktplatz wurden bunte Tische und Stühle aufgestellt: Ein sichtbares Zeichen dafür, dass Höxter zusammensitzt oder -steht, wenn es um Demokratie und Vielfalt geht, und dass Hass und Hetze hier keinen Platz haben.
Tim Wendorff, Pfarrer der evangelischen Kirche, und Linda Papenberg, zwei von vielen Initiatoren, stellten Anlass und Ziel des Bündnisses vor. Beide gaben zu: Demokratische Werte seien auch ihnen lange selbstverständlich vorgekommen. Aber sie sind es nicht mehr. Im Gegenteil: Mittlerweile machten sie sich Sorgen. „Demokratie muss wieder viel mehr gelebt, auch verteidigt werden, sonst wird sie zur leeren Hülle oder vereinnahmt“, so Wendorff. Papenberg fügte hinzu, dass es längst an der Zeit sei, für Demokratie zu agieren – und nicht nur gelegentlich zu reagieren. Genau darum hätten sich mehr als ein Dutzend Demokratinnen und Demokraten aus verschiedensten Ecken der Stadtgesellschaft zum Bündnis verwoben.
Dessen Herzstück ist die „Höxteraner Erklärung“ – vier schlichte Sätze, doch von weitreichender Bedeutung.
„Erstens. Wir betrachten die Demokratie als die beste aller gesellschaftlichen Lebensformen!
Zweitens. Gleiches Recht für alle und der Schutz von Minderheiten sind für uns selbstverständlich!
Drittens. Wir setzen uns ein für ein offenes, vielfältiges, solidarisches Zusammenleben in unserer Stadt Höxter, in der wir tolerant und respektvoll miteinander umgehen!
Viertens. Gemeinsam gegen Rechtsextremismus – für eine starke, lebendige Demokratie!”
Als erster Unterzeichner trat Höxters Bürgermeister Daniel Hartmann vor. „Demokratie braucht Menschen, die zur richtigen Zeit sitzenbleiben, aufstehen, aushalten. Die sagen: Nicht mit uns. Genau das passiert hier – in unserer Stadt.“
Das Bündnis hat sich viel vorgenommen für dieses Jahr, in dem Kommunalwahlen und so wichtige demokratische Entscheide anstehen. Die Bündnis-Mitglieder wollen zu wichtigen Ereignissen oder Terminen mit Höxters Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch kommen und über den Wert der Demokratie informieren: ehrlich, transparent und überparteilich. „Wir wollen immer wieder zeigen, dass Höxter eine bunte Stadt ist, auf die man in puncto Demokratie setzen kann“, so Tim Wendorff.
Die bunten Stühle finden in den folgenden Wochen auch in vielen Geschäften und Einrichtungen in der Stadt einen Platz, zum Beispiel bei: Klingemann, Sparkasse, VHS, It-Klages, Holiday Land, Leckeres Weserbergland, Ritmo, Henning & Jegust, Telekom Shop, Stadtverwaltung Höxter, Drogerie Müller, Praxis Beate Riedemann, Büro Bündnis 90/Die Grünen und bei Kruse Optik, Stummrigestraße 2. Dort hängt auch die „Höxteraner Erklärung“ aus – für alle Bürgerinnen und Bürger, die noch unterzeichnen und damit ihr Zeichen für Demokratie hinterlassen wollen. Wer sich engagieren, demokratische Werte stärken oder Aktionen in der Stadt und Region unterstützen möchte, findet weitere Informationen unter www.buendnis-hx.de.