„Mit seiner psychologischen Expertise leistet das engagierte Team der Schulberatungsstelle unverzichtbare Arbeit“, würdigte Kreisdirektor Klaus Schumacher den breit gefächerten Service der Schulpsychologinnen und Schulpsychologen bei der Jubiläumsfeier im Berufskolleg Kreis Höxter in Brakel.Der Leitende Regierungsschuldirektor Martin Gustorff vom Schulamt der Bezirksregierung Detmold erinnerte bei der Jubiläumsveranstaltung an die Gründung der Beratungsstelle im Jahr 1981. „Der Aufbau war damals echte Pionierarbeit“, würdigte er das Engagement von Diplom-Psychologin Anne Witzel-Driebe, die in den Anfangsjahren noch als Einzelkämpferin zur erfolgreichen Etablierung der Beratungsstelle beigetragen habe und nach 38 engagierten Dienstjahren erst kürzlich in den wohlverdienten Ruhestand getreten sei. Sie meldete sich mit einer Videobotschaft zu Wort und dankte dem Land Nordrhein-Westfalen wie auch dem Kreis Höxter für den verlässlichen Rückhalt und die stetige Aufstockung zur Erweiterung des Angebots in den zurückliegenden Jahrzehnten.Der Leiter der Regionalen Schulberatungsstelle, Diplom-Psychologe Carsten Schulz, freute sich, dass viele Akteure aus der Bildungs- und Beratungslandschaft im Kreis Höxter zur Jubiläumsfeier gekommen waren, darunter Schulleitungen, Beratungslehrkräfte, Schulsozialarbeiter, Notfallseelsorger, Fachkräfte der Beratungsstellen sowie der Kinder- und Jugendpsychiatrie und Vertreter der Schulaufsicht. „Das Team der Schulberatungsstelle mit fünf Fachkräften ist für die Zukunft gut aufgestellt und bleibt weiterhin ein aktiver Partner im weit gespannten Netzwerk zur Unterstützung der Kinder und Jugendlichen in unserer Region“, sagte Schulz und begrüßte Professor Dr. Heinrich Ricking von der Universität Oldenburg als Gastreferenten.Er ist Experte für Pädagogik bei Lern- und Verhaltensstörungen und erforscht, warum Kinder und Jugendliche der Schule fernbleiben. In seinem Vortrag zum Thema „Schulabsentismus in Zeiten der Pandemie“ betonte er, dass die dauerhafte Schulvermeidung am häufigsten im Jugendalter auftreten würde und erhebliche Langzeitfolgen für die Berufs- und Lebensperspektiven der Betroffenen habe. Die Weichen würden jedoch schon sehr viel früher gestellt.Das häufige Erleben von Misserfolg schon in den ersten Grundschulklassen könne bei Kindern zu Versagensangst und sozialer Angst führen.Wenn Lehrkräfte in der Grundschule bemerkten, dass Kinder Schwierigkeiten bei der sozialen Einbindung haben, dass sie zu Hause unzureichend in ihrer Lernmotivation gefördert werden, dass sie häufig Konflikte in der Schule erleben, sei eine zügige individuelle Unterstützung dieser Kinder sehr wichtigDer Leiter der Schulberatungsstelle, Carsten Schulz, erinnerte an die wichtige Arbeit der Arbeitsgruppe „Schulabsentismus“, die sich auch mit den Pandemiefolgen für Schülerinnen und Schüler im Kreis Höxter werde befassen müssen.