Immobilien der Ev. Gemeinde in Höxter und Beverungen - Häuser verkaufen | OWZ zum Sonntag

Veröffentlicht am 24.07.2025 10:25

Immobilien der Ev. Gemeinde in Höxter und Beverungen - Häuser verkaufen

Foto: pixabay
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Der Haushalt der Evangelischen Weser-Nethe-Kirchengemeinde Höxter weist derzeit einen Fehlbetrag von ca. 200.000 Euro/Jahr aus. Die Fixkosten für Personal und Gebäude übersteigen bereits die Einnahmen durch die zugewiesenen Kirchensteuern. Dadurch droht die Zahlungsunfähigkeit der Gemeinde. Darum ist die Gemeinde gezwungen, sich räumlich zu verkleinern. In den vergangenen Monaten hat das Presbyterium darum Richtungsbeschlüsse gefasst, welche Veränderungen in der Gebäudestruktur angedacht sind. Um diese Beschlüsse wurde intensiv gerungen, am Ende waren sie aber ohne Gegenstimmen.

Bezirk Amelunxen

Im Bezirk Amelunxen wird das Gemeindehaus (Kuhr-Haus) veräußert. Im Dorfgemeinschaftshaus „Alte Schule“ in Amelunxen wird gemeinsam mit der katholischen Kirchengemeinde in Amelunxen ein Raum angemietet, in dem Gemeindeveranstaltungen stattfinden sollen. Die St.-Georgskirche und der ökumenisch betriebene Lebensgarten bleiben im Besitz der Gemeinde.

Bezirk Beverungen

Im Bezirk Beverungen wird es zunächst keine größeren Veränderungen geben. Um die Auslastung des modernen Gemeindezentrums zu steigern und Einnahmen zu generieren, sollen die Räume vermehrt auch externen Gruppen zur zeitweisen Nutzung angeboten werden.

Bezirk Bruchhausen

Auch im Bezirk Bruchhausen soll das Gemeindehaus (Clara-von-Kanne-Haus) veräußert werden. Die evangelische Kirche wird zu einem vielfältig nutzbaren Kirchraum umgestaltet, das – vorbehaltlich des noch nicht abschließend vorliegenden Immobilienkonzeptes des Erzbistums - auch von der katholischen Kirchengemeinde mitgenutzt werden soll, größere Gottesdienste können in der katholischen Kirche stattfinden.

Bezirk Höxter

In Höxter hat die Weser-Nethe-Kirchengemeinde den größten Bestand historischer Gebäude mit hohen Betriebs- und Unterhaltungskosten. Mit der Marien- und der Kilianikirche stehen zwei große mittelalterliche Kirche nur wenige hundert Meter auseinander, der Klosterkomplex des ehemaligen Marienstifts steht derzeit zu großen Teilen leer und beherbergt weit mehr Raum, als die Kirchengemeinde selbst nutzen kann. Die laufenden Kosten für den Marienkomplex übersteigen die finanzielle Leistungsfähigkeit der Gemeinde. Sie sind eine wesentliche Ursache für die Haushaltssicherung der Kirchengemeinde.

Eine hierzu vom Presbyterium beauftragte Machbarkeitsstudie empfiehlt der Gemeinde, das Marienstift für die gemeindliche Nutzung aufzugeben und die Gebäude in Wohngebäude für mehrere Parteien umzuwandeln. Das Presbyterium hat beschlossen, den Marienkomplex zu vermarkten und einen Investor für die Entwicklung zu suchen.
Ausgenommen davon ist zunächst die Marienkirche. Diese wird zwar auch zeitnah aus der Nutzung genommen, um die laufenden Kosten zu senken, eine endgültige Entscheidung über ihre Zukunft hat das Presbyterium zunächst für drei Jahre aufgeschoben.

Die stadtbildprägende Kilianikirche bleibt, wie schon die vergangenen 950 Jahre, als Zentrum der Verkündigung in der Stadt erhalten. Die Gemeindearbeit in Höxter soll rund um die Kilianikirche konzentriert werden. Wie genau das aussehen wird ist noch nicht klar. Fakt ist: Geeignete Räume sind nicht fertig, sondern müssen geschaffen werden. Wie genau sich die Lösung der Raumfrage in der Kernstadt gestalten wird ist also noch offen.

Der Abschied von lieb gewonnenen Gebäuden, insbesondere von Kirchen, die oft mit wichtigen biografischen Ereignissen verknüpft sind, fällt schwer. Das Presbyterium ist sich der Tragweite dieser Beschlüsse bewusst. Gleichzeitig ist festzustellen, dass gute Gemeindearbeit nicht zwingend mit Kirchengebäuden verknüpft ist: Das große Tauffest am Pfingstmontag oder die Sommerkirchengottesdienste an wechselnden Orten unter freiem Himmel zeigen, dass gerade solche Projekte, die außerhalb von Kirchenmauern stattfinden, sich großer Beliebtheit erfreuen.

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