Männerproblem Gicht | OWZ zum Sonntag

Veröffentlicht am 04.11.2025 11:54

Männerproblem Gicht

Im Kreis Höxter haben im vergangenen Jahr 753 AOK-Versicherte wegen Gicht ärztliche Hilfe in Anspruch genommen. Männer (507) sind deutlich häufiger betroffen als Frauen (246). (Foto: AOK/colourbox/hfr.)
Im Kreis Höxter haben im vergangenen Jahr 753 AOK-Versicherte wegen Gicht ärztliche Hilfe in Anspruch genommen. Männer (507) sind deutlich häufiger betroffen als Frauen (246). (Foto: AOK/colourbox/hfr.)
Im Kreis Höxter haben im vergangenen Jahr 753 AOK-Versicherte wegen Gicht ärztliche Hilfe in Anspruch genommen. Männer (507) sind deutlich häufiger betroffen als Frauen (246). (Foto: AOK/colourbox/hfr.)
Im Kreis Höxter haben im vergangenen Jahr 753 AOK-Versicherte wegen Gicht ärztliche Hilfe in Anspruch genommen. Männer (507) sind deutlich häufiger betroffen als Frauen (246). (Foto: AOK/colourbox/hfr.)
Im Kreis Höxter haben im vergangenen Jahr 753 AOK-Versicherte wegen Gicht ärztliche Hilfe in Anspruch genommen. Männer (507) sind deutlich häufiger betroffen als Frauen (246). (Foto: AOK/colourbox/hfr.)

Der Schmerz beginnt meist nachts – oft in der Großzehe. Das Gelenk ist gerötet, geschwollen und schmerzt bei der kleinsten Bewegung. Ursache ist ein zu hoher Harnsäurespiegel im Blut, der zu Entzündungen in den Gelenken führt. Im vergangenen Jahr suchten 753 AOK-Versicherte im Kreis Höxter wegen Gicht ärztliche Hilfe. Deutlich mehr Männer (507) als Frauen (246) waren betroffen. „Schlechte Ernährungsgewohnheiten sind häufig der Grund für einen erhöhten Harnsäurespiegel und die damit verbundenen schmerzhaften Gicht-Anfälle“, erklärt AOK-Serviceregionsleiter Matthias Wehmhöner.

Warum Frauen seltener erkranken

Gicht-Beschwerden beginnen meistens ab einem Alter von 45 Jahren. Frauen erkranken später als Männer, da die weiblichen Geschlechtshormone einen Schutz gegen diese Erkrankung bieten. Im Kreis Höxter beträgt der Anteil der an Gicht erkrankten Männer 67,3 Prozent.

Es beginnt meistens in der Großzehe

Zu viel Harnsäure im Blut (Hyperurikämie) bildet sich, wenn der Körper sie nicht über die Nieren ausscheiden kann. Sie lagert sich dann in den Gelenken ab, häufig zuerst in der Großzehe, aber auch an Ellenbogen, Handgelenken, Fingern und Knien. Große Gelenke wie Schulter oder Hüfte sind seltener betroffen. Die Symptome reichen von schmerzenden Gelenken über Bewegungseinschränkungen bis hin zu Nierensteinen und langfristigen Gelenkverformungen.

Gicht verläuft schubweise

In der akuten Phase kommt Gicht plötzlich und schmerzhaft. Ein Gichtanfall tritt auf, wenn der Harnsäurespiegel einen kritischen Punkt erreicht. Experten empfehlen dann eine sofortige Umstellung der Ernährung und des Lebensstils, um die Beschwerden zu lindern und eine chronische Erkrankung zu vermeiden. Auch wenn die Symptome zwischen den Anfällen verschwinden, schreiten die Gelenkveränderungen fort. Ein dauerhaft erhöhter Harnsäurespiegel kann zu bleibenden Schäden und Deformationen an den Gelenken führen.

Gicht ist nicht heilbar, aber gut behandelbar

Nicht immer ist der Lebensstil schuld: Auch angeborene Störungen der Harnsäureausscheidung oder Nierenerkrankungen können zu einem Anstieg des Harnsäurespiegels führen. Medikamente zur Senkung des Harnsäurespiegels, schmerzlindernde Mittel und Beratungen zur gesunden Ernährung sind Teil der Behandlung. „Die gute Nachricht: Gicht ist zwar nicht heilbar, aber eine konsequente Therapie verbessert die Prognose deutlich“, so Wehmhöner.

Die AOK NordWest unterstützt Betroffene mit Gesundheitskursen, Ernährungsschulungen und individueller Beratung. Weitere Information unter www.aok.de Stichwort ‚Ernährungsberatung‘.

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