Rund 600 begeisterte Besucher bei „Das ernsthafte Bemühen um Albernheit“ in Beverungen | OWZ zum Sonntag

Veröffentlicht am 13.05.2025 16:35

Rund 600 begeisterte Besucher bei „Das ernsthafte Bemühen um Albernheit“ in Beverungen

Dies Lesung von Christoph Maria Herbst & Moritz Netenjakob begeisterte die 600 Zuschauer.  (Foto: Kulturgemeinschaft Beverungen)
Dies Lesung von Christoph Maria Herbst & Moritz Netenjakob begeisterte die 600 Zuschauer. (Foto: Kulturgemeinschaft Beverungen)
Dies Lesung von Christoph Maria Herbst & Moritz Netenjakob begeisterte die 600 Zuschauer. (Foto: Kulturgemeinschaft Beverungen)
Dies Lesung von Christoph Maria Herbst & Moritz Netenjakob begeisterte die 600 Zuschauer. (Foto: Kulturgemeinschaft Beverungen)
Dies Lesung von Christoph Maria Herbst & Moritz Netenjakob begeisterte die 600 Zuschauer. (Foto: Kulturgemeinschaft Beverungen)

Den Beweis dieser Aussage traten Christoph Maria Herbst und Moritz Netenjakob am 2. Mai in ihrem Programm „Das ernsthafte Bemühen um Albernheit“ in der Stadthalle Beverungen an. Christoph Maria Herbst näher vorzustellen, hieße Eulen nach Athen zu tragen, und die Erwähnung der Namen „Stromberg“ oder „Merz gegen Merz” sowie aktuell „Der Buchspazierer” dürften zur weiteren Einordnung genügen.

Ähnlich aktiv wie Herbst ist Moritz Netenjakob - allerdings mehr als Autor. So schrieb er einige der Drehbücher für die „Stromberg“- Serie. Ansonsten gibt es kaum ein Satire-Format, für das er noch nicht geschrieben hätte. Sein erster Roman „Macho Man“, für den er auch das Drehbuch verfasste, wurde mit Christian Ulmen verfilmt; für das Theaterstück „Extrawurst“, das er mitgeschrieben hat, laufen zurzeit die Dreharbeiten u.a. mit Hape Kerkeling und Christoph Maria Herbst.

Herbst und Netenjakob boten einen rasanten Parforceritt durch das weite Feld der Komik und begannen mit dem Altmeister Loriot, der des Öfteren im Programm auftauchte, auch weil er das ernsthafte Bemühen besonders stark verkörperte. Im lockeren Gespräch zeigten die Protagonisten Loriots Arbeitsweise auf: Einerseits schuf er seine Komik ganz einfach dadurch, dass er seine Mitmenschen in ihrem Alltagsleben sehr genau beobachtete; andererseits setzte er seine Pointen ungemein genau und war in der Umsetzung seiner Sketche sehr penibel, um ihre komische Wirkung zu steuern.

Beide Künstler gaben bestechende Kostproben ihrer Imitatoren Fähigkeiten: Mühelos wechselten sie zwischen den Stimmen von Michael Mittermeier und Rüdiger Hoffmann, Helmut Kohl und Willy Brandt, Martin Semmelrogge und Herbert Grönemeyer oder Udo Lindenberg und Klaus Kinski.

Ihre Lesung hatte häufig szenischen Charakter; zwischendurch unterhielten sie sich, was beiläufig und ungekünstelt daherkam – quasi wie auf dem Sofa im Wohnzimmer oder am Küchentisch. Nicht umsonst ist Christoph Maria Herbst einer der bekanntesten Hörbuchleser: So zum Beispiel von „Er ist wieder da“, der Satire von Timur Vermes, der Hitler in der Gegenwart wiederaufleben lässt und den Herbst mit der Stimme von Hitler eingelesen hat. Kaum zu glauben, aber real sind auch Hörbücher von ihm, wo er in Auszügen das Bürgerliche Gesetzbuch oder die Straßenverkehrsordnung rezitiert.
Urkomisch gerieten auch mehrere Auszüge aus „Das total gefälschte Geheim-Tagebuch vom Mann von Frau Merkel“, wenn zum Beispiel die Einladung zu einer Party bei Anton Hofreiter beschrieben wird. Das Publikum bedankte sich für den kurzweiligen Abend mit Standing Ovations.

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