Den Riss in der Lieblings-Jeans reparieren oder mit kleinen Tricks sogar in einen besonderen modischen Hingucker verwandeln – das und noch vieles mehr ist an zwei Terminen im Repair Café in Brakel möglich. Am Freitag, 16. Mai, 9 bis 12 Uhr oder am Dienstag, 20. Mai, von 14 bis 18 Uhr können alte Kleidungsstücke repariert und/oder zu modischen Unikaten gemacht werden. Dazu lädt der Kreis Höxter ein. Die fachliche Anleitung übernimmt dabei Mode-Textil-Designerin Laura Schlütz aus Steinheim. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, die Teilnahme ist kostenlos.
Eine Technik, die die Designerin dabei vermittelt, ist das sogenannte „Visible Mending“, das als „sichtbares Flicken“ übersetzt werden kann. „Der Grundgedanke hierbei ist vor allem das Weitertragen und Wertschätzen von Lieblingsstücken. Löcher oder Risse in der Kleidung werden mit buntem Garn oder auffälligen Flicken kunstvoll repariert und so wieder tragbar“, so die Mode-Textil- Designerin, die sich auf nachhaltige Mode – insbesondere Zero Waste Fashion Design, bei dem das komplette Ausgangsmaterial ohne Abfall in das herzustellende Kleidungsstück fließt – spezialisiert hat und zudem textile Kunst und Projekte der Kulturellen Bildung anbietet.
Vorkenntnisse im Nähen, eine eigene Nähmaschine oder Materialien sind für die Kurse in Brakel nicht erforderlich, lediglich das zu bearbeitende Kleidungsstück. „Wer aber eine Nähmaschine oder Flickutensilien hat, kann das natürlich sehr gerne mitbringen“, erklärt Laura Schlütz.
Der Termin am Freitag, 16. Mai, findet während des Brakeler Marktes statt und ist so konzipiert, dass alle Interessierten in das Thema „reinschnuppern“ können. Der Termin am 20. Mai findet bewusst nachmittags statt, um auch Schülerinnen und Schülern die Teilnahme zu ermöglichen.
„Durch das kreative Upcycling lässt sich alter Kleidung neues Leben einhauchen. Gleichzeitig fällt so weniger Müll an, da die Kleidung nicht entsorgt wird. Somit passen die Kurse in Brakel sehr gut in unser Konzept, als Kreis Höxter der erste Flächenkreis Deutschlands zu werden, der den Titel ‚Zero-Waste-Region‘ trägt,“ erklärt Ivonne Meyer, die beim Kreis Höxter die Umsetzung des „Zero-Waste-Konzepts“ koordiniert. „Zero Waste bedeutet nicht ‚null Abfall‘, sondern gemeinsames Handeln, um Verschwendung in allen Lebensbereichen zu vermeiden. Durch verantwortungsvollen Konsum, nachhaltige Produktion sowie die Wiederverwendung und Verwertung von Produkten und Materialien sollen Ressourcen erhalten bleiben und möglichst wenig Abfälle produziert werden“, so Ivonne Meyer. Frei übersetzt bedeute das, dass der Kreis Höxter zukünftig das Ziel „Null Verschwendung“ anstrebt.