Vernissage mit japanischer Musik | OWZ zum Sonntag

Veröffentlicht am 23.05.2025 15:13

Vernissage mit japanischer Musik

Jacob Pins, „Die Liebenden“, 1958, Holzschnitt. (Foto: Forum Jacob Pins)
Jacob Pins, „Die Liebenden“, 1958, Holzschnitt. (Foto: Forum Jacob Pins)
Jacob Pins, „Die Liebenden“, 1958, Holzschnitt. (Foto: Forum Jacob Pins)
Jacob Pins, „Die Liebenden“, 1958, Holzschnitt. (Foto: Forum Jacob Pins)
Jacob Pins, „Die Liebenden“, 1958, Holzschnitt. (Foto: Forum Jacob Pins)

Im Alter von 28 Jahren erwarb der Maler und Holzschnittkünstler Jacob Pins seinen ersten japanischen Farbholzschnitt und legte damit den Grundstein zu einer lebenslangen Sammelleidenschaft, die auch seine eigene künstlerische Bildsprache beeinflussen sollte. Zu jener Zeit, 1945, schloss Pins gerade sein Kunststudium in Jerusalem ab. In Tel Aviv wurde für den mittellosen Newcomer eine erste Einzelausstellung ausgerichtet, viele Verkäufe konnte Pins zu Beginn seiner künstlerischen Laufbahn jedoch noch nicht erzielen. Doch im Laufe der Jahrzehnte und mit wachsendem wirtschaftlichem Erfolg des Künstlers entstand eine qualitätvolle Sammlung japanischer Farbholzschnitte und weiterer Asiatika, die sich heute im Besitz des Israel Museum in Jerusalem befindet.

Die neue Ausstellung im Forum Jacob Pins zeigt, auf welche Weise die asiatische Druckkunst Pins’ eigene künstlerische Praxis beeinflusste und bereicherte. Im Fokus stehen daher jene Werke und auch einige hinführende Skizzen von Pins´ Hand, die von ganz besonderen japanischen Holzschnitten inspiriert sind. Denn innerhalb der verschiedenen Gattungen dieser Kunstform faszinierten den gebürtigen Höxteraner, der 19-jährig vor den Nationalsozialisten nach Israel geflohen war, besonders die Hashira-E, auch Pfostenbilder oder Pillar Prints genannt. Diese waren im Japan des 17. und 18. Jahrhunderts äußerst beliebt und schmückten die schmalen Holzsäulen in japanischen Häusern.

Die kompositorischen Herausforderungen, die sich aus dem Format von etwa 73 cm Höhe und 13 cm Breite ergeben, studierte Pins eingehend, übernahm sie immer wieder für eigene Holzschnitte, verschränkte sie mit seinem expressionistischen Stil, übertrug sie auch ins Querformat. Souverän entfernte sich Pins zudem immer dann von den traditionellen Maßen, wenn ihm dies zugunsten des Motivs geboten schien. Von den japanischen Motiven übernahm Pins die Darstellung der Schönheit von Natur und Landschaft, für die er seit jeher empfänglich war.

Zur Vernissage am 15. Juni, 11.30 Uhr, führt Elisabeth Brügger, Kuratorin des Forum Jacob Pins, in die Ausstellung ein. Umrahmt wird die Veranstaltung durch das Ensemble Horizonte mit Johanneke Haverkate (Violine), Johanna Zur (Violoncello), Maria Pache (Viola), Jörg-Peter Mittmann (Oboe). Sie spielen stimmungsvolle Werke von Franz Liszt und Chick Corea sowie von Toshio Hosokawa, einem der wichtigsten aktuellen japanischen Komponisten.

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