Bürgerinitiative gibt Studie in Auftrag | OWZ zum Sonntag

Veröffentlicht am 16.12.2022 12:06

Bürgerinitiative gibt Studie in Auftrag

Mit einem solchen Container weist die Bürgerinitiative auf die Gefahren hin. (Foto: Atomfreies 3-Ländereck)
Mit einem solchen Container weist die Bürgerinitiative auf die Gefahren hin. (Foto: Atomfreies 3-Ländereck)
Mit einem solchen Container weist die Bürgerinitiative auf die Gefahren hin. (Foto: Atomfreies 3-Ländereck)
Mit einem solchen Container weist die Bürgerinitiative auf die Gefahren hin. (Foto: Atomfreies 3-Ländereck)
Mit einem solchen Container weist die Bürgerinitiative auf die Gefahren hin. (Foto: Atomfreies 3-Ländereck)

Die Bürgerinitiative „Atomfreies 3-Ländereck e.V.” hat eine neue Verkehrsstudie in Auftrag gegeben, die unter anderem von Städten und Gemeinden der Region unterstützt wird.
Dies gab Dirk Wilhelm (Vors. der Bürgerinitiative Atomfreies 3-Ländereck) jetzt in einem Pressestatement bekannt.

Unfallgefahren

Da sich die BGZ laut eigener Aussage nur für die Logistik innerhalb der Halle zuständig fühle, wurden die Transportwege um das Bereitstellungslager bei der Standortauswahl untergeordnet behandelt. Die Qualität der Verkehrsanbindung, mögliche Unfallgefahren und die Strahlenbelastung von Personal und Anwohnern seien kein Bestandteil des Auswahlverfahrens der Bundesgesellschaft gewesen. Daher wäre es wenig verwunderlich, dass die bisher erstellten Studien zur Straßenverkehrs- und Bahnanbindung sehr rudimentär und wenig aussagefähig seien, erklärte der Vorsitzene der Bürgerinitiative.

Gutachten des TÜV Nord

Die Bewertung durch den Rechtsanwalt Phillip Heinz aus Berlin ergab, dass diese durch die Einflussnahme seitens des Bundes unverwertbar sind und nicht als Grundlage für den weiteren Genehmigungsvorgang eingesetzt werden dürfen.
Zudem hatte ein Gutachten des TÜV Nord im Auftrag der Landesregierungen von Niedersachsen und NRW dem ZBL wenig Nutzen und eine Erhöhung von Unfallgefahren attestiert. Trotzdem hält das BMUV weiter am bisherigen Plan fest und hat die Entsorgungskommission des Bundes (ESK) beauftragt zu prüfen, ob Würgassen nicht doch für das Vorhaben tragbar ist.
Für die Bürgerinitiative Atomfreies 3-Ländereck kommt es jetzt darauf an, der ESK vernünftige und belastbare Arbeitsgrundlagen zur Entscheidungsfindung zur Verfügung zu stellen. Für die Kommission dürfte diese Prüfung ein Drahtseilakt werden, wurde doch bei der Standortentscheidung der BGZ mehrfach gegen die eigenen Sicherheitsempfehlungen verstoßen, welche die ESK eigens für ein ZBL definiert hatte.

Unzureichende Datenbasis

Bisher stehen lediglich eine „Betriebsprogrammstudie der DB Netz AG zur Schienenanbindung”, ein auf vier Seiten dargestellter Netzplan, und die Verkehrsstudie der Fa. Nusec, welche die Straßenanbindung lediglich im Umkreis von 25 km um Würgassen betrachtet, zur Verfügung. Auf dieser Datenbasis eine Entscheidung zu treffen, sei im Vergleich zur Transportstudie Konrad, welche für die ursprünglich geplante direkte Anlieferung des Endlagers erstellt wurde, völlig unzureichend.
Um der Kommission aussagefähige Unterlagen anzubieten, hat die Bürgerinitiative „Atomfreies 3-Ländereck” die Fachagentur RegioConsult aus Marburg, deren Kernkompetenz im Verkehrs- und Umweltmanagement liegt, mit der gutachterlichen Bewertung der Verkehrsanbindung von Würgassen und der Prüfung der bisherigen Ausarbeitungen beauftragt. Das Ergebnis der Gutachter wird voraussichtlich Ende Januar vorliegen.

Gutachten Anfang Februar

Anfang Februar soll das Gutachten der Bevölkerung vorgestellt und an die ESK übermittelt werden. An der Finanzierung des Gutachtens werden sich die Städte Beverungen und Uslar beteiligen, weitere Kommunen haben ihre Unterstützung in Aussicht gestellt. „Auch Bewohner der betroffenen Region können sich mittels Spende gerne an der Finanzierung des Gutachtens beteiligen”, erklärt Dirk Wilhelm.

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