Am 26. November 2025 fand in Holzminden der Fachtag „Frühe Hilfen“ statt, an dem 75 Fachkräfte aus verschiedenen Bereichen der Kinder- und Jugendhilfe teilnahmen. Das zentrale Thema des Fachtages, „Kindheit zwischen Baustein und Bildschirm“, hat zu intensiven Diskussionen über die Auswirkungen der digitalen Medien auf die frühkindliche Entwicklung angeregt.
Zu Beginn der Veranstaltung begrüßte Stefanie Ahlborn, Dezernentin für Jugend, Gesundheit und Soziales des Landkreises Holzminden, die Teilnehmenden herzlich und unterstrich die Bedeutung der Auseinandersetzung mit digitalen Medien im Kindesalter. Ahlborn betonte, dass der Fachtag eine wertvolle Gelegenheit biete, sich mit den Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung auseinanderzusetzen, um den bestmöglichen Start ins Leben für Kinder zu fördern. Die Moderation des Fachtages übernahm anschließend die Netzwerkkoordinatorin des Landkreises, Alina Niemeyer.
Als Einstieg in das Thema hielt Sabine Eder, Expertin für Medienpädagogik von Blickwechsel e.V., einen eindrucksvollen Impulsvortrag. Sie beleuchtete die aktuelle Forschung zur Mediennutzung von Kindern und erklärte, wie wichtig es sei, eine ausgewogene Medienerziehung zu fördern. Eder stellte fest: „Digitale Medien bieten viele Chancen für die frühe Entwicklung, aber auch Herausforderungen. Wir müssen als Gesellschaft sicherstellen, dass Kinder im Umgang mit digitalen Geräten gut begleitet werden.“
Nach dem Impulsvortrag leitete Alina Niemeyer die Teilnehmenden in die verschiedenen Workshops über. Diese boten die Möglichkeit, sich praxisnah mit spezifischen Aspekten der digitalen Mediennutzung auseinanderzusetzen und neue Erkenntnisse in die eigene Arbeit zu integrieren.
Referentin Svenja Henne von der Kitafachberatung des Landkreises beschäftigte sich in einem Workshop mit der Frage, wie digitale Medien die Lebenswelt von Kindern prägen. Sie zeigte auf, welche Chancen und Risiken die Nutzung von Medien in der frühen Kindheit mit sich bringt und gab praxisnahe Tipps, wie Fachkräfte Kinder im Umgang mit digitalen Medien sinnvoll begleiten können.
Eduardo Molinero, ebenfalls von der Landkreis-Kitafachberatung, nahm die Teilnehmenden in seinem Workshop mit auf eine kleine Zeitreise. Er verglich die Auswirkungen von Technologie auf das Spielen und Lernen über verschiedene Generationen hinweg. Mit anschaulichen Beispielen und Bildern wurde der Wandel von früheren Kindheitserfahrungen zu den heutigen digitalen Herausforderungen sichtbar gemacht.
Ronja Dörge, Eltern-Medien-Trainerin und Kreisjugendpflegerin, gab in ihrem Workshop einen Überblick darüber, wie Künstliche Intelligenz das Informationsverhalten von Kindern und Jugendlichen verändert. Sie beleuchtete sowohl die Chancen, die KI für den Alltag und das Lernen bietet, als auch die Risiken, die mit der Nutzung von KI verbunden sind. Dabei gab sie wichtige Impulse, wie Fachkräfte den verantwortungsvollen Einsatz von KI in der Arbeit mit Kindern unterstützen können.
Erlebnispädagogin Yvonne Schneppe behandelte wiederum in ihrem Workshop die zunehmende Präsenz digitaler Medien im Kinderzimmer. Sie diskutierte die Herausforderungen, die damit einhergehen, und ging auf die Risiken ein, die mit der Nutzung von digitalen Geräten und Apps durch Kinder verbunden sind. Gleichzeitig zeigte sie Wege auf, wie Eltern und Fachkräfte mit diesen Herausforderungen umgehen und Kindern helfen können, ein gesundes Verhältnis zu digitalen Medien zu entwickeln.
Lennart Halling als Medienberater vom Verein für Sozialpädagogik e.V. schließlich vermittelte in seinem Workshop praxisnahe Tipps für die Elternarbeit im Umgang mit digitalen Medien. Er zeigte auf, wie Fachkräfte mit Eltern über Themen wie Bildschirmzeiten und Mediennutzung ins Gespräch kommen können, um eine konstruktive und gelassene Auseinandersetzung zu fördern. Dabei ging er auf die Bedeutung von Vorbildern und gemeinsamen Regeln im Familienalltag ein.
Der Fachtag bot den Teilnehmenden zahlreiche Gelegenheiten zum Austausch und Netzwerken. Fachkräfte aus verschiedenen Bereichen konnten ihre Erfahrungen und Perspektiven miteinander teilen und neue Impulse für ihre tägliche Arbeit gewinnen.
Zum Abschluss zog Alina Niemeyer ein positives Fazit: „Der Fachtag hat uns wichtige Impulse für die Arbeit mit Familien gegeben und gezeigt, wie entscheidend es ist, die digitale Mediennutzung in der frühkindlichen Entwicklung verantwortungsvoll zu begleiten. Die Diskussionen und Workshops haben verdeutlicht, dass wir als Fachkräfte gemeinsam daran arbeiten müssen, den richtigen Weg im Umgang mit digitalen Medien zu finden.“