Nach nur zweijähriger konkreter Bauplanung ist es soweit: Mit dem offiziellen Spatenstich ist der Baubeginn für das neue Rettungsdienstzentrum an dem Holzmindener Bültekreisel im Gewerbegebiet Im Sieken erfolgt. Bis Ende 2026 wird auf dem etwa 10.000 Quadratmeter großen Gelände für voraussichtlich 21,3 Mio. Euro eine moderne Rettungswache entstehen, die daneben Platz für die gesamte Verwaltung des Rettungsdienstes und darüber hinaus auch noch im rückwärtigen Grundstücksbereich noch eine Fläche für Großschadensereignisse vorhalten soll. Ein nachhaltig konstruiertes Gebäude in Holz-Hybrid-Konstruktion, mit Geothermie, großflächigen Photovoltaikanlagen mit Stromspeichern und Trafo. „Nach der Einweihung der Stadtoldendorfer Rettungswache vor fünf Jahren führen damit konsequent die Erneuerung unseres Rettungsdienstes nach modernsten Maßstäben fort”, würdigte Landrat Michael Schünemann das neue Baugroßprojekt des Landkreises in seiner kurzen Ansprache.
Der Termin für den Spatenstich war bewusst in kleinerem Rahmen gehalten worden, weil erst bei der Grundsteinlegung im August sichtbarer werden wird, um was für ein Großbauprojekt sich das Rettungsdienstzentrum handelt. Nachdem schon vor zwölf Jahren mit einer neuen Bedarfsplanung begonnen worden war, um die vorhandene gegenüber dem ehemaligen Krankenhaus befindliche, gemietete Wache durch eine neue, den Anforderungen moderner Wachen genügende zu ersetzen, zog sich der konkrete Baubeginn hin. Zunächst musste alles an die im August 2017 eingeführte „Rettungswachen-DIN” (DIN 13049) angepasst werden. Darüber hinaus entstand der Plan, endlich auch die diversen Standorte im Stadtgebiet - Wache, Verwaltung, Ersatzfahrzeugpark und Lehrrettungswache mit Schulungsräumen - zusammenzufassen. Und schließlich sollte natürlich vor allem auch im Hinblick auf die einzuhaltenden Hilfsfristen eine bessere Verkehrsanbindung besonders in die Sollingorte gefunden werden. Mit dem Gelände Im Sieken am Bültekreisel war zwar ein entsprechendes Grundstück schnell in den Fokus gerückt, aber Regenrückhaltebecken, Naturschutzmaßnahmen und archäologische Untersuchungen verzögerten das Projekt noch einmal um einige Jahre. Kreisbaurat Ralf Buberti machte dementsprechend deutlich, dass die gesamte Planung ein sehr komplexes Vorhaben gewesen sei und lobte die gute Zusammenarbeit zwischen Politik, Stadt und Landkreis. „Alle haben relativ geräuschlos und ohne große politische Diskussionen an einem Strang gezogen”, betonte Buberti.
Jetzt soll es zügig weitergehen und die Wache bereits Dezember 2026 in Betrieb gehen. Das Gebäude gliedert sich in einen zweigeschossigen Verwaltungs- und Aufenthaltsbaukörper und einen eingeschossigen Funktionsbau mit Fahrzeughallen, Lager und Technik. Es wird als nachhaltiges Gebäude im Standard Effizienzgebäude 40 gebaut und durch das KfW-Programm „Klimafreundlicher Neubau – Kommunen” bezuschusst. Auch Landrat Michael Schünemann dankte der Kreispolitik, den Planern und den bausauführenden Firmen. „Ich freue mich auf die Umsetzung und auf das fertige Rettungsdienstzentrum”, unterstrich der Landrat.
Der Rettungsdienst im Landkreis Holzminden wird vom Landkreis selbst als Eigenbetrieb geführt und unterhält gegenwärtig drei Rettungswachen: eine in Bodenwerder, eine in Stadtoldendorf und eine in Holzminden. Damit deckt er sowohl die Kreisstadt als auch die Samtgemeinden Bevern, Eschershausen-Stadtoldendorf und Bodenwerder-Polle ab, während der Südkreis und der Flecken Delligsen von den Rettungsdiensten der Stadt Höxter bzw. des Landkreises Hildesheim bedient wird.