Eine Zwischenbilanz der laufenden Förderperiode und der Blick nach vorn standen im Fokus, als die Lokale Aktionsgruppe (LAG) VoglerRegion im Weserbergland Mitte Mai 2025 zu ihrer Sitzung zusammenkam.
Wie üblich begann das Regionalmanagement mit dem Bericht der Geschäftsstelle, in dem kurz zu aktuellen Themen „vom Land und der EU“ berichtet wurde. Dabei war es der langjährigen Regionalmanagerin Christine Bossow ein großes Anliegen darauf hinzuweisen, dass die ländliche Entwicklung bei der Gestaltung der kommenden EU-Förderperiode nur eine sehr untergeordnete Rolle spielt. Als Folge der sogenannten „Zeitenwende“ stehen andere Themen deutlich mehr im Fokus der EU-Kommission, etwa die Sicherung der Nahrungsversorgung oder Verteidigung. Die ländliche Entwicklung droht irgendwo zwischen den großen Stühlen herabzufallen. Zusammen mit LEADER-Regionen aus ganz Deutschland und Europa engagiert sich die VoglerRegion dafür, dass LEADER auch künftig die Bedeutung zugeschrieben bekommt, die es derzeit genießt. Seit fast einem Vierteljahrhundert arbeitet man in der VoglerRegion unter dem Dach von LEADER erfolgreich zusammen; geht man mit der Perspektive „ohne LEADER gäb’s das nicht“ durch die Region, stößt man auf vieles, was fehlen würde. Umso wichtiger ist es, dass LEADER ein bürgernahes Instrument im Werkzeugkasten der EU bleibt.
Der große Schwerpunkt der Sitzung war die Zwischenevaluierung der Förderperiode 2023–2027. Die LAG zog dabei ein erstes positives Fazit: Zahlreiche Projekte konnten bereits erfolgreich umgesetzt oder auf den Weg gebracht werden – mit besonderem Fokus auf „Soziales Miteinander“ und Bürgerbeteiligung. Als besonders positiv wurde der Regionale Gemeinschaftsfonds hervorgehoben, über den Kleinstprojekte von Vereinen und Initiativen im Gebiet der VoglerRegion mit Mitteln der Kommunen unterstützt werden. „Zahlreiche Vereine haben seit dem Start der Aktion bereits Förderungen in Anspruch genommen und von der unbürokratischen Umsetzung profitiert“, berichtet Trisha Daniel, ebenfalls im Regionalmanagement tätig.
Gleichzeitig wurden in den Arbeitsgruppen Ansatzpunkte für die nächsten Jahre identifiziert. Dazu zählen der Leerstand insbesondere in vielen Ortskernen oder Wünsche nach einer besseren Berücksichtigung der Biodiversität bei den Projekten und einer stärkeren Einbeziehung jüngerer Menschen in den Prozess. Auch wie der Radtourismus gestärkt und Vandalismus begegnet werden könnte wurde diskutiert. Natürlich kann LEADER aber nicht für alle Problemlagen eine Lösung bieten, z. B. beim Erhalt der kommunalen Infrastruktur und der Verbesserung des gesellschaftlichen Klimas stößt das Instrument an seine Grenzen.
In den nächsten Monaten sind nun das Regionalmanagement und der LAG-Vorstand gefragt, um anhand der Ergebnisse den weiteren Prozess zu planen. „Hierfür haben wir einen guten Grundstein gelegt“, betonte der LAG-Vorsitzende Tino Wenkel abschließend: „Wenn wir weiter so zusammenarbeiten, bleibt die VoglerRegion ein aktiver Motor für nachhaltige und lebensnahe Entwicklung im ländlichen Raum.“
Über LEADER in der VoglerRegion insgesamt informiert die Internetseite www.vogler-region.de. Interessierte können sich auch per E-Mail an das Regionalmanagement wenden: leader@landkreis-holzminden.de.