Winterzeit ist Pflegezeit | OWZ zum Sonntag

Für den ehrenamtlichen Naturschutz ist das Winterhalbjahr immer sehr arbeitsintensiv – denn in den Betreuungsgebieten stehen die Pflegearbeiten an. Betroffen sind vor allem artenreiche Grünlandbereiche und Saumstrukturen, die aufgrund geringer Größen oder Vorkommen seltener Arten für eine extensive landwirtschaftliche Nutzung nicht in Frage kommen. Der Schwerpunkt der Arbeiten des Naturkundlichen Vereins Egge-Weser e.V. liegt in diesem Winterhalbjahr am Südhang des Bielenbergs bei Höxter und auf einer Fläche am Bastenberg bei Amelunxen. Zum Teil handelt es sich um vereinseigene Flächen sowie Flächen der Nordrhein-Westfalen-Stiftung, aber auch Flächen der Stadt Höxter und eine Privatfläche sind betroffen.

Die Flächen zeichnen sich durch Vorkommen seltener Arten aus wie z. B. der Waldanemone, die in NRW nur im Raum Höxter anzutreffen ist. Als weitere überregional bedeutende Vorkommen sind die Natternzunge (eine seltene Farnart), der Kreuzenzian und der Kreuzenzian-Ameisenbläuling, die auf Skabiosen angewiesene Skabiosen-Sandbiene sowie diverse heimische Orchideenarten zu nennen. Damit ihre Vorkommen nicht von konkurrenzstarken Kräutern und Gehölzen überwachsen werden, müssen die Flächen regelmäßig mit Freischneidern freigeschnitten und das Mahdgut abgeharkt werden. Bisher wurden dazu motorgetriebene, recht unhandliche Freischneider eingesetzt. Seit diesem Jahr kommen wesentlich leichtere, Akku-betriebene Freischneider und Sägen zum Einsatz. Diese erleichtern die Arbeiten im hängigen Gelände sehr.