Am Freitag, dem 3. November, bietet die Kreisvolkshochschule von 13.30 bis 17 Uhr eine Exkursion zu den Stätten der Zwangsarbeit im Hils an.
Im Zuge der Verlagerung der Rüstungsindustrie in den Hils begannen im August 1944 die Planungen für den Aufbau des Lagers Lenne unter dem Tarnnamen „HECHT IV“. Das Arbeitslager sollte in drei Bauabschnitten bis Oktober 1945 fertig-gestellt sein und 4.000 Arbeiter aufnehmen, die in Produktionsanlagen über Tage, in der sogenannten Waldfabrik Flugzeugteile fertigen sollten. Heute noch sind etwa 30 Fundamente vorhanden, die einen Eindruck vermitteln über die Größe und den Auf-bau des Lagers.
Das Arbeitslager unterstand der Gestapo Hildesheim, geführt wurde es von der Or-ganisation Todt (OT). Die Zwangsarbeiter waren nach Nationalitäten getrennt unter-gebracht. Im südlichen Teil stand eine Baracke für Russen, in nördlicher Richtung schloss sich der Bereich der Italiener an. Im größeren Teil des Lagers befanden sich die Baracken der Polen, danach folgten die „Deutschen“. Hier waren sogenannte Halbjuden, „jüdisch Versippte“ oder auch „Juden in privilegierter Mischehe“ unterge-bracht. Letztere kamen überwiegend aus dem Raum Essen und Düsseldorf. Westlich des heutigen Waldweges befanden sich die Unterkünfte für französische Zwangsarbeiter.
Das Lenner Lager wurde bereits in den ersten Apriltagen 1945 geräumt. Heute ist es nicht nur ein Zeugnis für die Lebensbedingungen der Zwangsarbeiter/innen aus ver-schiedensten Nationen Europas. Inzwischen sind auch viele Biografien und Einzel-schicksale bekannt von Menschen, die hier in Gefangenschaft Zwangsarbeit leisten mussten.
Festes Schuhwerk und wettergerechte Kleidung sind unbedingt notwendig. Treffpunkt ist die Informationstafel an der B 64/BUS-Haltestelle bei Lenne/Vorwohle
Anmeldungen nimmt die Geschäftsstelle der KVHS unter der E-Mail-Adresse info@kvhs-holzminden.de, telefonisch unter Tel. 05531 707-394 oder auch direkt über die Homepage www.kvhs-holzminden.de entgegen.