Digitale Schnitzeljagd | OWZ zum Sonntag

Veröffentlicht am 30.07.2025 16:32, aktualisiert am 30.07.2025 16:33

Digitale Schnitzeljagd

Alina Niemeyer von der Kreisjugendpflege und Thomas Weßler vom Jugendzentrum.  (Foto: privat)
Alina Niemeyer von der Kreisjugendpflege und Thomas Weßler vom Jugendzentrum. (Foto: privat)
Alina Niemeyer von der Kreisjugendpflege und Thomas Weßler vom Jugendzentrum. (Foto: privat)
Alina Niemeyer von der Kreisjugendpflege und Thomas Weßler vom Jugendzentrum. (Foto: privat)
Alina Niemeyer von der Kreisjugendpflege und Thomas Weßler vom Jugendzentrum. (Foto: privat)

Mit einer innovativen Methode der Alkoholprävention will der Landkreis Holzminden in Zusammenarbeit mit der Stadt Holzminden und dem Kreispräventionsrat ein Zeichen gegen den riskanten Alkoholkonsum bei Jugendlichen setzen. Mithilfe der App „Actionbound“ können Jugendliche auf spielerische Weise lernen, sich kritisch mit dem Thema Alkohol auseinanderzusetzen – ganz ohne den erhobenen Zeigefinger.

Startpunkt des sogenannten Actionbounds ist am Weserkai, neben dem Jugendplatz in Holzminden. Von dort führt die digitale Schnitzeljagd quer durch die Innenstadt bis zu den Teichanlagen. Die Jugendlichen begleiten dabei ihre digitale Freundin Lou, die betrunken ist und sicher nach Hause gebracht werden soll. Gemeinsam mit Lou durchlaufen sie verschiedene Stationen, an denen sie Aufgaben bewältigen müssen – darunter Wissensfragen, kreative Gruppen-Selfies und interaktive Übungen. All das geschieht per Smartphone oder Tablet. Die Anwendung verbindet digitale Medienkompetenz mit analogem Teamgeist, was sie besonders attraktiv für junge Menschen macht. Entwickelt wurde sie von Medienpädagogen aus Berlin und ist für verschiedenste Themen einsetzbar.

Eigenständige Durchführung

Gerade weil durch den Fachkräftemangel und viele zusätzliche Aufgaben häufig nicht die Ressourcen für Prävention zur Verfügung stehen, ist dieses Format ein echter Gewinn. Die Jugendlichen können den Actionbound in Kleingruppen eigenständig absolvieren. Dennoch ist eine Vor- und Nachbereitung aus pädagogischer Sicht wichtig. Ein gelungenes Beispiel sei die BBS Holzminden, die am Ende des Parcours an den Teichen einen Rauschbrillen-Parcours ergänzend aufgebaut habe. „Das ist eine sehr gute Ergänzung“, berichtet Alina Niemeyer von der Kreisjugendpflege des Landkreises.

Alarmierende Entwicklungen

Thomas Weßler vom Jugendzentrum der Stadt Holzminden betont die Relevanz der Alkoholprävention: „Wir haben in den letzten Monaten wieder vermehrt mit dem Thema Alkohol bei Jugendlichen zu tun – und zwar bis hin zur Einweisung in die Notaufnahme.“ Diese Entwicklung habe den Bedarf an kreativen Präventionsmaßnahmen nochmals verdeutlicht. Zudem sei es wichtig, institutionenübergreifend zu arbeiten – Stadt und Landkreis arbeiten daher mit anderen Schnittstellen sowie Schulen und Vereinen zusammen, um eine bestmögliche Prävention betreiben zu können.

Finanziell unterstützt wurde das Projekt vom Kreispräventionsrat. In enger Zusammenarbeit mit der Polizei, der Kreis- und Stadtverwaltung, den Samtgemeinden sowie weiteren relevanten Organisationen entwickelt der Kreispräventionsrat Maßnahmen, die gezielt auf die Bedürfnisse und Herausforderungen im Landkreis Holzminden zugeschnitten sind. Ziel ist es, durch Prävention die Lebensqualität und das Sicherheitsgefühl in der Region zu stärken.

Mehr in Planung

Auch in Stadtoldendorf ist ein Actionbound geplant. Dort soll die digitale Schnitzeljagd am Ballisgraben starten.

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