Seit Wochen sind die Soldaten des in Holzminden stationierten Panzerbataillons 1 schon unterwegs, um wieder für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge zu sammeln. Traditionsgemäß treffen sich auch die Spitzen von Stadt und Landkreis einmal, um mit dem Bataillonskommandeur in der Holzmindener Innenstadt für Spenden zu werben. Vom Rathaus aus machten sich Landrat Michael Schünemann und Burkhard Dörrier, als Verbindungsmann zwischen Stadtverwaltung und Bundeswehr zusammen mit dem gerade erst ernannten Kommandeur, Oberstleutnant Sebastian Busenthür, auf, um im Stadtzentrum zu sammeln.
Seit mehr als 80 Jahren saniert und betreut der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge Soldatenfriedhöfe in aller Welt. Er leistet damit nicht zuletzt auch im Auftrag der Bundesregierung einen Beitrag für Frieden, Versöhnung und Achtung der Menschenwürde in Erinnerung der zahllosen Opfer beider Weltkriege. Im Zusammenhang mit dieser Aufgabe betreut der Volksbund mehr als 830 Kriegsgräberstätten in 46 Staaten. Allein in Deutschland selbst befinden sich über 12.000 Kriegsgräberstätten, auf denen mehr als 1,8 Millionen deutsche und ausländische Tote des Ersten und Zweiten Weltkrieges ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. Der Erhalt dieser Gräber ist eine im Grundgesetz verankerte staatliche Aufgabe, die zumeist auf kommunaler Ebene wahrgenommen wird. In Holzminden wird dies nicht nur als Pflichtaufgabe verstanden, sondern ist auch Herzensangelegenheit der beiden Hauptverwaltungsbeamten und vieler Ehrenamtlicher.
„Die Arbeit des Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge hat einen hohen Stellenwert, gerade in diesen unruhigen Zeiten“, erklärt Landrat Michael Schünemann. „Das Engagement, sich für Frieden und Versöhnung in Europa einzusetzen, indem wir die Erinnerung an die Opfer vergangener Kriege wachhalten, kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden“, so der Landrat weiter. Das brauche die Unterstützung der Allgemeinheit.
Und auch Bürgermeister Christian Belke betont: „Versöhnung, Friedensarbeit und Völkerverbindung, all das leitet die wichtige Arbeit des Volksbundes. Auch eine umfassende historisch-politische Bildung ist der Schlüssel zu einer demokratischen Gesellschaft. Der Volksbund, als Kooperationspartner der Bundeszentrale für politische Bildung, engagiert sich seit langem auf diesem Gebiet. Neben der Möglichkeit der Unterstützung durch Spenden gibt es auch die Möglichkeit den örtlichen Gedenkstunden anlässlich des Volkstrauertages, die alljährlich an den Ehrenmalen stattfinden, beizuwohnen.“
Bürgermeister und Landrat hoffen auf eine große Resonanz in der Bevölkerung. Tatsächlich gehört der Landkreis Holzminden zu den Regionen in Niedersachsen, in denen die Unterstützungsbereitschaft sehr hoch ist. Im vergangenen Jahr gelang es mehr als 10.000 Euro zu sammeln. Damit ließen sich nach Auskunft des Volksbundes zwei bis drei Einsätze für die Kriegsgräberfürsorge im In- und Ausland finanzieren.