Anfang Oktober hat die 10. Sitzung der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) der VoglerRegion im Weserbergland im Bürger- und Kulturzentrum in Lauenförde stattgefunden. Mit dieser Sitzung wurden die Zwischenevaluierung zur Halbzeit der EU-Förderperiode abgeschlossen und die Weichen für die weitere Arbeit gestellt. Die rekordverdächtig lange Tagesordnung umfasste neben den turnusmäßigen Vorstandswahlen sechs Beschlüsse zu potentiellen Projekten und drei Änderungen bzw. Anpassungen des Regionalen Entwicklungskonzepts, das die Grundlage der Arbeit der LAG darstellt.
Zu Sitzungsbeginn richteten Regionalmanagerin Christine Bossow und die zahlreich erschienenen LAG-Mitglieder und Gäste den Blick aber erst einmal auf die Zukunft von LEADER ab 2028. Ist das Glas halb voll oder halb leer? Welche Bedeutung wird LEADER haben, welche Möglichkeiten werden sich ergeben? Diese Fragen bewegen die LEADER-Community angesichts der aktuellen Planungen der EU. Einher gingen die Ausführungen mit der eindringlichen Bitte, LEADER und den damit verbundenen Mehrwert überall dort zu platzieren, wo man Einfluss auf die Gestaltung der Förderlandschaft nehmen kann.
Dem Blick in die Ferne folgte der Blick in die eigene Region. Trisha Daniel, ebenfalls Regionalmanagement, zog ein positives Résumé zum abgeschlossenen Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“, bei dem sich Ottenstein bis in den Landeswettbewerb durchgesetzt hatte: „Wir sind stolz darauf, dass sich unsere Dörfer so toll präsentiert haben und sehen dem nächsten Wettbewerb schon mit Vorfreude entgegen“ schloss Daniel das Kapitel vorübergehend ab. Auch ein Überblick über den aktuellen Sachstand beim Regionalen Gemeinschaftsfonds, dem selbstaufgelegten Förderprogramm für Kleinstprojekte, durfte nicht fehlen. Mittlerweile konnten 33 Projekte positiv beschieden werden, darunter Zuschüsse zu Sommerfesten, Malprojekten, Küchenzeilen oder Renovierungsarbeiten für Vereinsheime.
Aber nicht nur um kleine, sondern vor allem auch um neue, große Projekte sollte es in dieser Sitzung gehen. Alle sechs vorgesellten Vorhaben trafen dabei beim Entscheidungsgremium auf große Zustimmung. So dürfen nun der Ortsfeuerwehrverband Holzminden und die Schützengemeinschaft Boffzen für die Neugestaltung und barrierefreien Umbauten ihrer Vereinsheime eine LEADER-Förderung beantragen und auch die Münchhausenstadt Bodenwerder, die in der Gertrudiskapelle ihre Stadtgeschichte erlebbar machen will. Außerdem freut sich die Samtgemeinde Bevern, dass Mittel für die geplante Hangrutsche im neu entstehenden Naturbad bereitgestellt wurden. Um den Aussichtsturm Hochsolling zum Lieblingsplatz zu gestalten, dürfen nun ebenfalls die Anträge beim Amt für regionale Landesentwicklung gestellt werden, außerdem für die Umsetzungsbegleitung des Klimaschutzplans des Flecken Ottenstein, der bereits aus einem LEADER-Projekt hervorgegangen war.
Bevor aber über die Projekte abgestimmt werden durfte, hatten die Mitglieder der LAG noch andere Entscheidungen zu treffen. So mussten Änderungen am Regionalen Entwicklungskonzept beschlossen werden, die sich aus der Zwischenevaluierung ergeben habe. Außerdem stand die Wahl des Vorstands auf der Tagesordnung: Alle zwei Jahre wechselt der Vorsitz zwischen den Hauptverwaltungsbeamten der zur Region gehörenden Samt- bzw. Einheitsgemeinden. So passte es, dass der scheidende Boffzener Samtgemeindebürgermeister Tino Wenkel in dieser Sitzung den Vorsitz an Sebastian Rode, Bürgermeister der Samtgemeinde Bodenwerder-Polle, nach einstimmiger Wahl weitergeben konnte. Wenkel bedankte sich für zwei spannende Jahre als Vorsitzender und die stets vertrauensvolle, konstruktive und sachliche Zusammenarbeit mit der LAG. So sehr er sich auf die neue Aufgabe freue: Er verlasse dieses Gremium mit einem weinenden Auge. Rode übernahm Amt und Sitzungsleitung und bedankte sich für das vorgestreckte Vertrauen. Gewählt wurden auch Samtgemeindebürgermeister Robert Kumlehn als zweiter Vorsitzender und die Wirtschafts- und Sozialpartner im LAG-Vorstand. Das Ergebnis: Alle bisherigen Mitglieder bleiben dem Vorstand erhalten und setzen ihre Arbeit zur großen Freude der Geschäftsstelle und der LAG fort. So geht die Region mit neuer Spitze, einer bewährten Mannschaft und einigen taktischen Anpassungen in die zweite Hälfte der Förderperiode.
Über LEADER in der VoglerRegion insgesamt informiert die Internetseite www.vogler-region.de. Das Regionalmanagement und die Geschäftsstelle erreichen Sie telefonisch unter der Nummer 0 55 31 – 707 110 oder per Mail an leader@landkreis-holzminden.de.