Mit der Einreichung eines gemeinsamen Antrags wollen sich die sechs kreisangehörigen Kommunen unter der Federführung des Landkreises Holzminden ein Verbundprojekt zur Erstellung eines kommunalen Starkregenvorsorgekonzeptes vom Niedersächsischen Umweltministerium fördern lassen. Einen entsprechenden Antrag hat der Landkreis jetzt auf den Weg gebracht.
Hintergrund ist die zunehmende Gefährdung durch extreme Wetterereignisse, insbesondere durch Starkregen, die sich infolge des Klimawandels deutlich intensiviert haben und immer häufiger auftreten. Bereits aufgetretene Starkregenereignisse zeigen, wie stark das Landkreisgebiet betroffen ist und unterstreichen, dass eine detaillierte Analyse von Starkregengefahren und eine gezielte Vorsorgeplanung notwendig ist. Sie zeigen darüber hinaus, dass auch kleinere Bäche und Hangabflüsse ein erhebliches Gefährdungspotenzial bergen. Die innerhalb kürzester Zeit fallenden extremen Regenmengen können die Kanalisation überlasten, Hänge instabil werden lassen und ganze Straßenzüge, Keller und öffentliche Infrastrukturen überfluten.
Während Hochwasser in der Regel durch steigende Pegel von Flüssen und Bächen eintritt und dadurch eine gewisse Vorwarnzeit besteht, tritt Starkregen meist lokal, plötzlich und ohne längere Vorlaufzeit auf. Er kann überall dort Schäden verursachen, wo große Wassermengen auf versiegelte Flächen, enge Täler oder unzureichende Entwässerungssysteme treffen. Dadurch sind auch Orte betroffen, die weit von großen Gewässern entfernt liegen.
Mit dem geplanten Starkregenvorsorgekonzept soll für alle sechs kreisangehörigen Kommunen ein maßgeschneiderter, sich an den lokalen Gegebenheiten orientierter Handlungsrahmen geschaffen werden. Ziel ist es, Gefahrenpotenziale systematisch zu analysieren, Risikokarten zu erstellen und gemeinsam wirksame Maßnahmen zur Reduzierung der potentiellen Gefahren und Schäden durch Starkregenereignisse zu entwickeln. „Damit stärkt der Landkreis Holzminden die Widerstandsfähigkeit gegenüber den Folgen des Klimawandels und setzt ein wichtiges Signal für interkommunale Zusammenarbeit“, erklärt Kreisbaurat Ralf Buberti.
Nach Bewilligung des Förderantrags soll ein Fachbüro mit der Konzepterstellung beauftragt werden. Die Ergebnisse werden in enger Abstimmung mit den Kommunen, der Kreisverwaltung und weiteren relevanten Akteuren erarbeitet und anschließend der Öffentlichkeit vorgestellt. Für das Projekt ist eine Dauer von etwa zweieinhalb Jahren vorgesehen. Die Kosten des Vorhabens werden auf 440.000 Euro geschätzt.